Schön war die Zeit Altes erinnern – Neues schaffen

Auch das kleinste Stückchen Stadtgeschichte ist der Erinnerung wert.

Meinung zu den ehemaligen Freibädern
Foto: Robby Lorenz

Gott sei Dank gibt es die Historiker. Menschen, die sich – meist ehrenamtlich – darum bemühen, die Geschichte ihrer Heimat für die Nachwelt festzuhalten. In Wort und Bild, durch das eifrige Sammeln alter Fotos, das Ausschneiden von Zeitungsartikeln und das Abheften von Broschüren. Wie viel würde ohne ihren Fleiß in Vergessenheit geraten. Nehmen wir beispielsweise die ehemaligen Neunkircher Freibäder. Alle bis zur Jahrtausendwende Geborenen können sich da noch ans Kasbruchbad erinnern. Da war man immer mal, wenn nicht mit den Eltern, dann mit einer Jugendfreizeit. Für alle später Geborenen ist das Kasbruch nur noch verbunden mit Wandertouren. Und dem Staunen, wenn sie dabei erfahren, dass dort, wo jetzt nahtlos Bäume und Sträucher wachsen, mal Badespaß möglich war. Um das Prießnitzbad noch zu kennen, da muss man möglicherweise noch älter sein. In den 50er und 60er Jahren war das Bad beliebt, auch später noch öfter besucht von Menschen aus der Stadt oder aus Furpach und Kohlhof. Das Mehlpfuhlbad? Nie gehört. Da muss selbst so mancher Historiker tief im Archiv graben. Doch was gibt das dann erst für einen Wow-Effekt. Ein Freibad mitten in der Innenstadt. Unvorstellbar. Da staunen auch ganz junge Menschen. Schön, dass auch solch kleine Teile der Stadtgeschichte erinnert werden können. Das soll kein Bedauern auslösen und kein „Früher war alles schöner und besser“. Das soll nur ein kleines Innehalten sein. Dann muss es weitergehen. Zu den eigenen Erfahrungen, Erinnerungen. An wunderbare Sommerzeiten in der Lakai beispielsweise. Wichtig ist nur: Dass auch das jemand für spätere Generationen festhält. Mögen uns die ehrenamtlichen Historiker nie ausgehen.