Land erwartet pro Monat 3000 neue Flüchtlinge

Saarbrücken/Lebach · Das Saarland muss sich nach Einschätzung des Innenministeriums auf deutlich steigende Flüchtlingszahlen einstellen. Innenminister Klaus Bouillon schickt mehr Personal in die Landesaufnahmestelle Lebach.

Die Landesregierung hat ihre Prognose für die im Saarland erwarteten Flüchtlinge noch einmal deutlich nach oben korrigiert. In den nächsten Monaten würden jeweils rund 3000 Menschen erwartet, sagte Innenminister Klaus Bouillon (CDU ) gestern der SZ. Im Juli war mit 2000 Flüchtlingen bereits ein Rekordwert erreicht worden.

Die Landesaufnahmestelle in Lebach ist ausgelastet. In der zunächst für 180 Flüchtlinge errichteten Zeltstadt kommen nach Angaben des Saarlouiser Landrats Patrik Lauer (SPD ) mittlerweile rund 400 Menschen unter. Innenminister Bouillon kündigte an, es würden weitere Zelte aufgestellt und 23 neue Mitarbeiter befristet eingestellt. 14 Polizisten helfen bereits bei der Erstregistrierung und der Erstaufnahme aus. Weitere Beamte würden benötigt, um für Sicherheit in der Einrichtung zu sorgen.

Das Rote Kreuz appellierte an die Saarländer, sich als freiwillige Helfer für die Landesaufnahmestelle zu melden. Lauer sagte, ohne die Ehrenamtlichen wäre das staatliche Aufnahmesystem in Lebach mittlerweile zusammengebrochen. Es dürfe nicht sein, "dass das Land weiterhin die Verantwortung für die Aufnahme von Flüchtlingen auf den Rücken der Ehrenamtlichen ablädt". Sozial-Staatssekretär Stephan Kolling kündigte gestern an, dass sich bald 100 Teilnehmer von Freiwilligendiensten um Flüchtlinge kümmern werden.

Die Ausgaben für Flüchtlinge im Saarland sind laut Finanzministerium in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Während 2011 noch 4,5 Millionen Euro aufgebracht wurden, sind für 2016 bereits 26,8 Millionen eingeplant. 11,2 Millionen Euro davon fließen in die Kostenerstattung für die Kommunen. > e

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