Krise zwischen Israel und USA verschärft sich

Washington/Jerusalem. Die Kluft zwischen den USA und Israel vertieft sich: Der US-Sondergesandte George Mitchell (Foto: afp) verschob inmitten des Streits um den geplanten Siedlungsausbau in Ost-Jerusalem kurzfristig seinen für gestern geplanten Besuch in Israel

Washington/Jerusalem. Die Kluft zwischen den USA und Israel vertieft sich: Der US-Sondergesandte George Mitchell (Foto: afp) verschob inmitten des Streits um den geplanten Siedlungsausbau in Ost-Jerusalem kurzfristig seinen für gestern geplanten Besuch in Israel. Mitchell sollte ursprünglich in dieser Woche in Israel und im Westjordanland um die Wiederaufnahme indirekter Friedensgespräche werben. Am Morgen habe jedoch die US-Botschaft mitgeteilt, dass Mitchell noch nicht am Dienstag nach Israel komme, erklärte das israelische Präsidialamt. Nach Angaben eines US-Diplomaten wurde die Reise aus "logistischen Gründen" verschoben. Mitchell habe noch an Beratungen teilnehmen müssen. Der Besuch sei nun nach dem Treffen des Nahost-Quartetts am Freitag in Moskau geplant. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind in einer tiefen Krise, seit Israels Innenminister Eli Jischai während des Besuchs von US-Vizepräsident Joe Biden vergangene Woche den Bau von 1600 Wohnungen im arabischen Ostteil Jerusalems ankündigte. Zuvor hatten die USA die Palästinenser zu einer Zusage zu indirekten Gesprächen mit Israel bewegen können. Für die Wiederaufnahme direkter Gespräche fordern sie einen völligen Baustopp.

Der israelische Außenminister Avigdor Lieberman ging davon aus, dass die Krise im Verhältnis zu den USA überwunden wird.

Im Gazastreifen demonstrierten gestern tausende Palästinenser gegen die Siedlungspläne, in Ost-Jerusalem kam es zu Gewalt zwischen Polizisten und palästinensischen Demonstranten. Protestiert wurde vor allem gegen die am Montag erfolgte Einweihung der restaurierten Hurwa-Synagoge im jüdischen Teil der Altstadt, die sie als neue Provokation empfinden. Aus Verärgerung hatte die radikalislamische Hamas zu einem "Tag des Zorns" aufgerufen. In mehreren arabischen Vierteln kam es zu schweren Auseinandersetzungen mit der israelischen Polizei. 42 Palästinenser wurden festgenommen. Mindestens neun Beamte und acht Demonstranten wurden verletzt. afp

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