Linke bietet "Jamaika" Hilfe bei Schulreform an

Saarbrücken. Der Fraktionschef der Linken im Saar-Landtag, Oskar Lafontaine, hat nach dem Nein der SPD zur geplanten Gemeinschaftsschule an die Adresse der "Jamaika"-Koalition Verhandlungsbereitschaft signalisiert

Saarbrücken. Der Fraktionschef der Linken im Saar-Landtag, Oskar Lafontaine, hat nach dem Nein der SPD zur geplanten Gemeinschaftsschule an die Adresse der "Jamaika"-Koalition Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Für die Linke sei entscheidend, ob die Landesregierung einen Vorschlag mache, wie der zunehmende Unterrichtsausfall gestoppt werden könne, sagte Lafontaine gestern der SZ. Seine Partei habe die Beratungen zur Schulreform noch nicht abgeschlossen, betonte er. Viele Eltern beschwerten sich, dass ihre Kinder immer häufiger früher nach Hause kämen. Kleinere Klassen bei immer mehr Unterrichtsausfall könnten keine Lösung in der saarländischen Schulpolitik sein. "Wir brauchen mehr Lehrer im Interesse unserer Kinder", forderte Lafontaine.Die Saar-CDU steht dem Vernehmen nach für Gespräche mit der Linkspartei zur Verfügung. Man wolle prüfen, ob es zu einer Einigung im Interesse des Schulfriedens kommen könne, erfuhr die SZ aus Kreisen der CDU-Spitze. Zuvor hatte bereits Bildungsminister Klaus Kessler (Grüne) deutlich gemacht, dass für einen möglichen Schulkompromiss auch die Linke in Frage komme. Eine Zusammenarbeit zur Umsetzung der Gemeinschaftsschule schloss er nicht aus. Der SPD warf Kessler vor, die Vorschläge der Koalition "aus parteitaktischen Gründen" abzulehnen. Er fügte hinzu: "Die SPD frisst ihr eigenes Programm." Demnach strebten die Sozialdemokraten selbst ein Zwei-Säulen-Modell für das Bildungssystem sowie die Senkung des Klassenteilers auf 27 Schüler an, so der Minister.

Ein geringerer Klassenteiler sei nicht finanzierbar.Die Fraktionschefs von CDU, FDP und Grünen setzten für den 23. Februar einen weiteren Bildungsgipfel an. Daran soll auch weiterhin die SPD teilnehmen. Die "Jamaika"-Allianz ist zur Einführung der Gemeinschaftsschule, die nur mit einer Verfassungsänderung erfolgen kann, auf Stimmen aus der Opposition angewiesen. und Meinung gp/bb/nof

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