Politiker und ihre Masken Mal schief, mal mit Löchern - und manchmal gar nicht

Analyse | Berlin · Die Maske ist gefallen, jetzt auch im Fernverkehr. Bald ist sie wohl ganz weg. Das Tragen des Schutzes bereitete freilich so manchem Politiker einige Probleme. Mal hing die Maske schief, mal hatte sie Löcher - und manchmal fehlte sie ganz.

Die Mutter aller Maskenpannen - die des damaligen Ministerpräsidenten Armin Laschet im März 2020 bei einem Pressetermin im Uniklinikum Aachen. Sitzt schief und hat Luft.

Die Mutter aller Maskenpannen - die des damaligen Ministerpräsidenten Armin Laschet im März 2020 bei einem Pressetermin im Uniklinikum Aachen. Sitzt schief und hat Luft.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Adieu, Maske. In ganz Deutschland können öffentliche Verkehrsmittel wieder ohne genutzt werden. Nun hoffen viele in der Politik aufs freiwillige Tragen. Freilich kamen Politiker selbst nicht immer mit dem Mund-Nase-Schutz klar; mancher versuchte sogar, mit ihm zu dealen. Eine unvollständige Übersicht der Masken-Fehltritte in den letzten drei Jahren.

Armin Laschet. Bei einem Termin Ende März 2020 mit Medizinern trug der damalige NRW-Ministerpräsident zwar eine Maske, aber schief und nur über dem Mund. Das war die Mutter aller Maskenpannen gleich zu Beginn der Pandemie. Als Kanzlerkandidat der Union betrat Laschet dann auch noch einen Imbiss oben ohne und ließ sich dabei filmen – es hagelte Kritik. Der Anfang von seinem politischen Ende?

Peter Altmaier. Immer gut für eine schiefsitzende Maske. Wie im September 2020. Da trug der CDU-Wirtschaftsminister im Bundestag seine Maske nur über der Nase, in fröhlicher Stimmung plaudernd und mit Akten unter dem Arm. Das Netz machte sich anschließend über ihn lustig. Auch die „Heute Show“ postete das Foto mit dem Satz: „Okay, die Variante ist neu.“

Annegret Kramp-Karrenbauer. Im April des ersten Corona-Jahres hagelte ebenso Kritik auf AKK nieder. Bei einem Pressetermin zur Lieferung von Schutzkleidung hatte die Verteidigungsministerin und CDU-Chefin ohne Maske ein Statement gegeben. Dabei war es zum Gedränge gekommen. Vielleicht reiche es auch, „wenn man sich in räumlicher Nähe einer Maske befindet", schrieb eine Ärztin bei Twitter. Das Ministerium entschuldigte sich später und räumte ein: „Das geht besser.“

Frank-Walter Steinmeier. Auch der Bundespräsident hatte so seine Probleme mit der Maske. Zuletzt im Oktober 2022, als Steinmeier mit der Bahn fuhr. Dabei entstand ein Foto, das ihn ohne zeigte. Aber es galt noch die Maskenpflicht in Zügen. Verbreitet wurde das Bild sogar durch das Bundespräsidialamt. Steinmeier erklärte hinterher, er habe die FFP2-Maske bei der Zugfahrt nur etwa 40 Sekunden nicht getragen, weil ein kurzes Video gedreht worden sei.

Die komplette SPD-Bundestagsfraktion. Maskenpflicht im Bundestag, war da was? Nach der Bundestagswahl und der erneuten Wahl von Rolf Mützenich zum Fraktionschef versammelten sich die 206 Abgeordneten im Oktober 2021 zu einem fröhlichen Gruppenfoto – ohne Mund-Nase-Schutz. Gelächter, Umarmungen, Herzlichkeit. Einer der wenigen mit Maske: Karl Lauterbach. Das gab Ärger mit der Verwaltung-

Thomas Seitz. Er provozierte bewusst mit seinem Mund-Nase-Schutz. Die Maske des AfD-Abgeordneten, aus knallorangenem Netzstoff gefertigt, war kaum geeignet. Seitz trug sie im Plenum. Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) untersagte ihm, mit der Netzmaske nach seiner Rede zu seinem Platz zurückzukehren. Sie reichte ihm eine frische Bedeckung. Ohnehin widersetzten sich viele AfD-Abgeordnete der Maskenpflicht im Bundestag.

Robert Habeck. Er verursachte den wohl letzten Masken-Aufreger. Während der Kanada-Reise mit dem Kanzler im August 2022 wurden Habeck sowie zahlreiche Journalisten um ihn herum ohne Maske an Bord des Regierungsflugzeugs fotografiert. Ein Sturm der Entrüstung brach los, weil im Flugzeug noch Maskenpflicht galt – zumindest für Otte-Normal-Flieger.

Nikolas Löbel. Sein Name steht für den besonders unrühmlichen Teil der Maskengeschichten. Löbel sowie die Unions-Abgeordneten Mark Hauptmann und Georg Nüßlein hatten zu Beginn der Krise Maskendeals vermittelt und daran besonders gut verdient. Als die Affäre aufflog, erschütterte sie nicht nur die Union. Ihre Mandate sind sie los, ihre stattlichen Provisionen durften sie aber letztendlich behalten.

(has/joko)
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