Die Krankheit, die die Seele packt
Weltweit wächst die Zahl der Menschen, die an Depressionen leiden. Diese Krankheit gilt bereits heute als die häufigste psychische Störung. An ihr erkranken 18 Prozent aller Deutschen mindestens einmal im Laufe ihres Lebens. Etwa fünf Prozent der Menschen in Deutschland leiden akut an einer behandlungsbedürftigen Depression
Weltweit wächst die Zahl der Menschen, die an Depressionen leiden. Diese Krankheit gilt bereits heute als die häufigste psychische Störung. An ihr erkranken 18 Prozent aller Deutschen mindestens einmal im Laufe ihres Lebens. Etwa fünf Prozent der Menschen in Deutschland leiden akut an einer behandlungsbedürftigen Depression. Zwar gibt wirksame Therapien, doch die Krankheit wird häufig zu spät erkannt und oft nicht konsequent behandelt. Die Folgen können lebensbedrohlich sein. Der mit der Krankheit einhergehende Leidensdruck ist so groß, dass viele Betroffene versuchen, sich das Leben zu nehmen. Der Großteil der jährlich 10000 Selbsttötungen in Deutschland entfällt auf Menschen, die an einer Depression leiden, meldet die Deutsche Depressionshilfe. Diese Stiftung wurde vor Kurzem gegründet, um Betroffenen helfen zu können. "Niederdrücken" bedeutet das aus dem Lateinischen stammende Wort "depressiv" und beschreibt den Gemütszustand von Menschen, die sich ständig niedergeschlagen fühlen. Die Betroffenen zeigen weder Freude am Leben noch können sie Trauer zeigen. Sie leiden unter Antriebslosigkeit und einer inneren Unruhe. Schlafstörungen und ein gestörter Tagesrhythmus gehören ebenfalls zu den typischen Symptomen. Zudem leben depressive Menschen in ständiger Angst um ihre Zukunft, sie fühlen sich minderwertig und setzen sich meist selbst ins soziale Abseits. Die Krankheit stellt auch Mediziner vor Herausforderungen. Denn Depressionen und Schmerzen sind eng miteinander verknüpft. Weil die Patienten bei der Schilderung der Krankheitsmerkmale die körperlichen Symptome in den Vordergrund stellen - das ist besonders bei Männern verbreitet -, ist die Diagnose für den Arzt oft schwierig. Die Ursachen der Krankheit sind im Detail noch nicht geklärt. Behandelt wird sie meist durch eine Psychotherapie oder Medikamente mit Hilfe von Antidepressiva. Das Bundesgesundheitsministerium schätzt, dass vier Millionen Deutsche betroffen sind. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden 121 Millionen Menschen weltweit unter der Krankheit. Die WHO rechnet damit, dass bis zum Jahr 2020 die Depression zu den am meisten verbreiteten Krankheiten weltweit gehören wird.
