Historisches Forschungsprojekt Wie lebten Schwule und Lesben unter den Nazis an der Saar?

Saarbrücken · Wenig ist bekannt über homosexuelles Leben an der Saar während der NS-Zeit. Deshalb wird die Verfolgung von Lesben und Schwulen im Dritten Reich bis in die 90er Jahre der Bundesrepublik derzeit wissenschaftlich aufgearbeitet. Zeitzeugen dringend gesucht!

 Die Nazis verschleppten Tausende homosexuelle und lesbische Menschen in Konzentrationslager. Dort mussten Homosexuelle einen pinkfarbenen Winkel auf ihrer Häftlingskleidung tragen. Weibliche Homosexualität war nicht strafbar, wurde aber unter Vorwänden verfolgt. Lesbische Insassen wurde meist als „asozial“ markiert.

Die Nazis verschleppten Tausende homosexuelle und lesbische Menschen in Konzentrationslager. Dort mussten Homosexuelle einen pinkfarbenen Winkel auf ihrer Häftlingskleidung tragen. Weibliche Homosexualität war nicht strafbar, wurde aber unter Vorwänden verfolgt. Lesbische Insassen wurde meist als „asozial“ markiert.

Foto: mauritius images / Walter Bibikow/All mauritius images Travel

Was wissen wir darüber wie homosexuelle Menschen in den 1930er Jahren lebten? Wie war deren Situation an der Saar, nachdem das Saargebiet sich 1935 für den Anschluss an Nazi-Deutschland 1935 entschieden hatte? Damals machten die Nazis Schwulen und Lesben  das Leben (noch) schwer(er), indem sie den Paragrafen 175 im Strafgesetzbuch aus der Zeit des Kaiserreichs verschärften und damit Homosexualität mit oft langjährigen Haftstrafen bis hin zur Verschleppung in Konzentrationslager bestraften. Der Paragraf 175 bzw. 175a wurde 1969 modifiziert und erst 1994 abgeschafft. Ein wissenschaftliches Forschungsprojekt soll nun Licht ins Dunkel bringen über die bislang weitgehend unerforschte Verfolgung von Schwulen und Lesben im Saarland zwischen 1935 bis 1994.