Saarland Jahresrückblick 2019 Jahr der Hoffnung und der Skandale

Die Hoffnung der „Fridays for Future“-Bewegung prägt das Jahr 2019. Aber im Gesundheitsbereich reiht sich ein Skandal an den anderen: in Kliniken, bei Fachärzten und der Berufsfeuerwehr.

Jahresrückblick 2019 Saarland: Uniklinik Homburg, Britz, Josef Schun
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Ein Jahr der Hoffnung und der Skandale

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Foto: BeckerBredel

Die erste „Fridays for Future“-Demonstration im Saarland findet am 18. Januar in Saarbrücken statt. Rund 2000 Schülerinnen und Schüler beteiligen sich an den Protesten gegen die Klimapolitik der CDU/CSU/SPD-Bundesregierung. „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“, skandieren die Schülerinnen und Schüler. Sie machen es der schwedischen Schülerin Greta Thunberg nach, die seit dem Herbst 2018 immer freitags in Stockholm vor dem Parlament in den „Schulstreik fürs Klima“ eingetreten war. Statt der ernsthaften Debatte darüber, welche gewaltigen Aufgaben binnen kurzer Zeit zu erledigen sind, um den menschengemachten Klimawandel noch zu stoppen, beginnt – wohl typisch deutsch – der Streit um das Schule schwänzen. Wobei selbst der damalige Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) Verständnis für die Anliegen der Schülerinnen und Schüler bekundet statt mit Ordnungsmaßnahmen zu drohen. Im Laufe des Jahres versachlicht sich die Debatte, während die Zahl der Teilnehmer an den Freitags-Demonstrationen stetig zunimmt. Im September bei bestem Sommerwetter gehen mehr als 10 000 in Saarbrücken bei „Fridays for Future“ auf die Straße. Oder legen sich minutenlang auf den heißen Asphalt, um bei einem „Die-In“ zu zeigen, welche Folgen der Klimawandel für die Menschheit haben wird. Und nicht nur die Jugend ist mit dabei: Wissenschaftler für die Zukunft reihen sich ebenso in den Protestzug ein wie Eltern und Großeltern, die die Sorge um die Zukunft ihres Nachwuchses umtreibt. Bei manchen wird lange schlummernder Widerstandsgeist aus längst vergangenen Zeiten, als noch gegen Atomkraftwerke und atomare Rüstung demonstriert wurde, wiederbelebt. Wohin die „Fridays for Future“-Bewegung 2020 aufbricht, ist allerdings nicht klar. Für 3. Januar 2020 ist um 14 Uhr die nächste Demonstration in Saarlouis angekündigt. Ob die CDU/SPD-Landesregierung angesichts der schweren Industriekrise verschärfte Klimaschutzanstrengungen wagt, ist bisher offen. Die extrem komplizierte Sicherung der Unternehmen und der Arbeitsplätze im Saarland hat absoluten Vorrang.