Grünzeug, Kräuter und Eier aus dem Gemeinschaftsgarten Stiring-Wendel Wo leckeres Gemüse wächst und neue Freundschaften entstehen

Sitring-Wendel · Vor sechs Jahren gründeten eine Handvoll Freunde in Stiring-Wendel den Gemeinschaftsgarten „La Rêverie“. Seitdem entdecken immer mehr Lothringer in der Grenzregion die Lust am gemeinsamen Gemüseanbau. Was treibt sie an? Wir haben sie besucht und nachgefragt.

 Sie betreiben den Gemeinschaftsgarten in Stiring-Wendel: Laurence Koenig (von links), hauptamtliche Mitarbeiterin, Renaud Coquet, Präsident des Vereins, Dominique Wildermuth, Aktiver, Nachbar, kümmert sich täglich um die Hühner, Gérard Fioriti, der voherige Präsident und Mitbegründer, der gegenüber wohnt.

Sie betreiben den Gemeinschaftsgarten in Stiring-Wendel: Laurence Koenig (von links), hauptamtliche Mitarbeiterin, Renaud Coquet, Präsident des Vereins, Dominique Wildermuth, Aktiver, Nachbar, kümmert sich täglich um die Hühner, Gérard Fioriti, der voherige Präsident und Mitbegründer, der gegenüber wohnt.

Foto: Silvia Buss

„Früher war hier eine Barackensiedlung, da konnten wir als Kinder ungehindert draußen spielen,“ sagt Gérard Frioriti. Der junge Lothringer mit italienischen Wurzeln ist in La Verrerie-Sophie aufgewachsen, dem ältesten Viertel von Stiring-Wendel, gleich gegenüber jener Siedlung, von der man heute nichts mehr sieht. Stattdessen wachsen hier auf einem länglichen, 3000 Quadratmeter großen Grundstück mitten im Wohngebiet jeden Sommer Tomaten, Möhren, Zwiebeln, Mangold, Kräuter und was sonst noch auf dem Teller ein schmackhaftes, gesundes Essen ergibt. Angebaut wird das Gemüse von den 30 Mitgliedern des Vereins „La Rêverie“, von Nachbarn und unzähligen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die oft in Gruppen zu Besuch kommen, um zu erleben wie die Lebensmittel entstehen, wenn man sie nicht schon fertig im Supermarkt kauft. Jeder, der mithilft, so das Prinzip, hat später Anrecht auf einen Teil der Ernte. „La Rêverie“ heißt auf Deutsch zwar Traum, ist hier aber zum einen ein Anagramm auf den französischen Namen des Stadtviertels Sophienhütte ( „La verrerie Sophie“), der auf eine Glashütte zurückgeht und ist zum anderen kein Traum geblieben, sondern ein realer Gemeinschaftsgarten oder auf Französisch „Jardin partagé“.