Festjahr in Köllerbach gestartet Auftakt zu „800 Jahre Martinskirche“

Köllerbach · Der erste von vier besonderen Festgottesdiensten mit historischem Bezug widmete sich der Gregorianik und der Bedeutung der Deckenfresken.

Die gotischen Deckenfresken im Chor der Martinskirche in Köllerbach. Sie zeigen insbesondere das Jüngste Gericht und waren Thema der Festpredigt „800 Jahre Martinskirche“.

Die gotischen Deckenfresken im Chor der Martinskirche in Köllerbach. Sie zeigen insbesondere das Jüngste Gericht und waren Thema der Festpredigt „800 Jahre Martinskirche“.

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Zwei Stunden für acht Jahrhunderte – das scheint nicht viel, doch im Festgottesdienst „Epiphanias“ („Tag der Erscheinung des Herrn“) am Sonntag in der Köllerbacher Martinskirche schienen die Jahrhunderte stillezustehen. Hintergrund: Die Evangelische Kirchengemeinde Köllerbach feiert im neuen Jahr die nun 800 Jahre zurückliegende erste urkundliche Erwähnung der – eigentlich noch deutlich älteren – Martinskirche. Und der erste von vier besonderen Festgottesdienst mit historischem Bezug war gleichzeitig auch der Beginn des Festreigens. Der historische Aspekt des ersten Termins: Es war das erklärte Ziel evangelischer Theologen, mit den Mittel der Gregorianik die ursprünglich lateinisch gesungenen Texte auch den deutschsprachigen Gläubigen zugänglich zu machen, von denen die allermeisten natürlich kein Latein verstanden. Im Gottesdienst am Sonntag gelingt den Ausführenden, der „Schola Cantorum Alpirsbacensis“ der Gesang in eindrucksvoller Weise. Schon beim Einzugspsalm, lateinisch Introitus genannt, scheint die Zeit wie eingefroren. Es singen Elisabeth Hofmann, Pfarrer Dr. Thomas Berholz und Professor Dr. Ralf Krömer, ein gebürtiger Püttlinger. Die Gemeinde – die Martinskirche ist proppenvoll – darf mitwirken, singt „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ und „Der Heilge Geist herniederfährt“.