Umstrittene Praxis Auch Saar-Polizei greift auf Corona-Gästelisten zu

Exklusiv | Saarbrücken · Die Formulare zur Nachverfolgung von Infektionsketten wurden in mehreren Ländern für Ermittlungen verwendet. Daran gibt es Kritik.

 Auf vielen Kontaktdatenlisten, in die sich Gäste eintragen müssen, wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Daten nur zur Bekämpfung der Corona-Pandemie genutzt werden. Aber wie eine Anfrage der SZ ergab, verwendete auch die saarländische Polizei bereits Gästelisten für Ermittlungen. Die Praxis steht bundesweit in der Kritik.

Auf vielen Kontaktdatenlisten, in die sich Gäste eintragen müssen, wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Daten nur zur Bekämpfung der Corona-Pandemie genutzt werden. Aber wie eine Anfrage der SZ ergab, verwendete auch die saarländische Polizei bereits Gästelisten für Ermittlungen. Die Praxis steht bundesweit in der Kritik.

Foto: dpa/Carsten Rehder

Wer derzeit Restaurants oder Kinos besucht, muss seine Kontaktdaten hinterlegen, um bei einer Corona-Infektion benachrichtigt werden zu können. Im Saarland wurden die Gästelisten allerdings auch für polizeiliche Ermittlungen genutzt. Das teilte das Landesinnenministerium auf SZ-Anfrage mit. Auch in Bayern, Rheinland-Pfalz, Hamburg und Bremen gab es solche Zugriffe der Polizei.