Firma Kettler in Kleinblittersdorf Mit Akku und zwei Rädern auf Erfolgskurs

In Hanweiler hat die Firma Kettler ihre Belegschaft seit 2015 mehr als verdoppelt. Auch für die Zukunft sind die Aussichten gut. Bereits ab dem Sommer entstehen dort neue Jobs, nicht nur in der Produktion.

 Erst vor rund einem Jahr startete Tobias Latz bei Kettler. Jetzt hat er die Verantwortung für 38 Kollegen.

Erst vor rund einem Jahr startete Tobias Latz bei Kettler. Jetzt hat er die Verantwortung für 38 Kollegen.

Foto: Oliver Dietze

Die Neonröhren an der Decke leuchten grell, Holger Wagner sitzt am Schreibtisch vor einer Video-Konferenz. Er muss sich kurz ausklinken, sein Handy klingelt. Im Hintergrund piepst gleichzeitig noch ein anderes Gerät. Er hat aber die Ruhe weg, denn er weiß, eins wird nach dem anderen erledigt, nur so funktioniert das Ganze. Von seinem Büro blickt der Produktionsleiter auf seine Mannschaft. In der großen Montagehalle der Firma Kettler Alu-Rad in Kleinblittersdorf arbeiten gerade rund 170 Männer und Frauen. Sie bauen Produkte, die derzeit mehr denn je heiß begehrt sind: Elektrofahrräder. „Als ich hier angefangen habe, haben wir noch konventionelle Räder gebaut“, erzählt er. Das war vor 20 Jahren. Seitdem hat sich einiges getan, bei Kettler und allgemein auf dem Fahrradmarkt. 2015 wurde das Werk in Kleinblittersdorf von der ZEG mit Sitz in Köln übernommen. „Es gab eine Jobgarantie für knapp 80 Mitarbeiter. Heute arbeiten hier rund 170 Leute in der Produktion und 40 Kollegen in der Verwaltung“, erzählt Werkleitungs-Assistent Sascha Thönnes. Und im Jahr 2020 betrug Kettlers Umsatz 100 Millionen Euro. Neben Rädern der Marke Kettler werden hier auch Modelle von sechs weiteren Marken zusammengebaut – im Schnitt 450 Stück täglich. Manche Rahmen werden hier lackiert, andere kommen bereits lackiert. In der Vormontage werden Elemente wie Schutzblech, Licht oder Gepäckträger vorbereitet. Dann geht’s zum Band. Auf zwölf Stationen wird das E-Bike zusammen gebaut. In 36 Minuten ist es durch und kommt danach in die Endkontrolle, wird verpackt und ab ins Lager. „Alle Räder, die gerade gefertigt werden, sind schon an Händler verkauft. Die meisten Geräte wurden bereits von Endkunden vorbestellt, die auf die Lieferung warten“, sagt Thönnes.