Mechanismen der Verwaltung in Homburg zwischen 2013 und 2016 auf dem Prüfstand Fehlte interne Kontrolle im Rathaus Homburg?

Homburg · Die Prüfer der Kommunalaufsicht haben sich die Zustände in der Homburger Verwaltung zwischen 2013 und 2016 angeschaut und über 100 Missstände aufgedeckt. Das Spektrum ist dabei breit gefächert. In einigen Punkten ermittelt die Staatsanwaltschaft.

 Mit Zahlen und Geld jongliert, aber oft weggesehen wurde offenbar in der Homburger Verwaltung gerade zwischen 2013 und 2016.

Mit Zahlen und Geld jongliert, aber oft weggesehen wurde offenbar in der Homburger Verwaltung gerade zwischen 2013 und 2016.

Foto: dpa/Jens Kalaene

Chaotische Zustände im Homburger Rathaus – solche hatten die Gerichtsprozesse gegen den früheren Homburger Oberbürgermeister Karlheinz Schöner (CDU) und seinen Amtsnachfolger Rüdiger Schneidewind (SPD) 2019 offengelegt. Vor allem die Zeugenbefragung im Schneidewind-Prozess förderte etwa zutage, dass Rechnungen absichtlich zerstückelt werden sollten, um Verfügungsgrenzen des Oberbürgermeisters zu umgehen. Amtsleiter kamen ihren Pflichten nicht nach, datierten Vermerke zurück, der OB selbst unterschrieb Verträge, die er nicht verstand. Richter Ralf Schwinn hatte in seiner Vorbemerkung zum inzwischen aufgehobenen ersten Urteil von „erschreckenden Zuständen“ im Homburger Rathaus gesprochen. Es sei klar geworden, mit „welchem Dilettantismus und welcher Sorglosigkeit an der Spitze der Stadt Homburg“ vorgegangen werde. Dafür hatte Schwinn Richterschelte unter anderem von Ex-Landrat Clemens Lindemann (SPD) erhalten.