Sonntag am frühen Abend im Bauerngarten hinter dem Mimbacher Matthias-Claudius-Heim. Es ist mit 31 Grad sommerlich heiß. Am Himmel sind wenige Wolken erkennbar. Unter ein paar Bäumen hat sich im Schatten die Band Times and Tales platziert. Die rund 30 Besucher meist reiferen Alters sitzen auch nicht in der prallen Sonne. Sie haben ebenfalls an den Mauern, am Zaun oder unter anderen Bäumen ein schattiges Plätzchen gefunden. Die Besonderheit: Sie haben ihre Stühle selbst mitgebracht. Wir sind beim ersten von drei Klappstuhl-Konzerten, die die Stadt Blieskastel in diesem Jahr wieder veranstaltet. Und zwar in den Stadtteilen, in die normal nicht so viele Künstler den Weg finden. Was eigentlich nach der Pandemie als Möglichkeit, die Künstler zu unterstützen und die Kultur wieder „zum Laufen“ zu bringen, gedacht war, scheint nun seine Anhänger gefunden zu haben. Times and Tales gibt es seit fünf Jahren. Gerhard Lang ist seit vielen Jahren Live- und Studio-Gitarrist und schon mit zahlreichen Größen der Musikszene aufgetreten. Auch am Sonntag führte er durch das Programm. Die Besonderheit: Nichts ist gecovert. Es handelt sich ausnahmslos um Eigenkompositionen. So zum Beispiel auch der Instrumental-Titel „Islas Gomera“. Ein Song, der im Urlaub auf der gleichnamigen Insel entstand. Naheliegend, dass da Rotwein, Strand und Segelschiffe eine nicht unerhebliche Rolle spielen. „Vielleicht kommen wir in die Stimmung hinein?“, hoffte Lang in seiner Moderation. Eine Chance bestand allein wegen des leichten Windes, der unter den Bäumen zu spüren war. Nicht wenige Konzertbesucher inspirierte das zum Mitwippen.