Da traut sich eine was – ein 90-minütiges Schauspiel-Solo. Dabei hatte man die ehemalige Staatstheater-Schauspielerin Edda Petri doch in der Schublade Musical-Darstellerin. Und dann macht sie das: Spielt ein unbekanntes, ein von ihr entdecktes und von ihr selbst erstmals ins Deutsche übersetzte Stück: „Woman before a glass“ (2005), bringt es auch noch selbst als deutsche Erstaufführung heraus, als freie Produktion. Zu guter Letzt beim Mutigsein nimmt sie sich auch noch eine bisher kaum ausgeleuchtete Figur vor: die Kunstmäzenin Peggy Guggenheim (1898-1979). Rollenvorbilder? Keine. Edda Petri muss an diesem Erstaufführungsabend, der idealtypisch in ein Museum verlegt wurde, eine ganz eigene Figur erschaffen. Voilá Eddapeggy: frivoles Weib, resolute Geschäftsfrau, neurotische Mutter und provokante Party-Lady.