Kolumne Apropos Science Fiction im Supermarkt

Neulich im Supermarkt hatte ich doch kurz das Gefühl, in ferne Welten gebeamt worden zu sein. Da gab es geziert mit einer bäuerlich anmutenden Szene auf der Verpackung, „hybrides Hack“. Huch. Klingt irgendwie in der ersten Anmutung wie etwas aus dem Labor oder aus dem „Replikator“, der auf dem Raumschiff Enterprise die Besatzung mit Essen aller Art versorgte.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Foto: Robby Lorenz

Was sich nach Hightech und Science-Fiction anhörte, bestand dann laut Zutatenliste zur Hälfte aus Rinderhack, zur Hälfte aus Paprika, Karotten, Tomatenmark, Zwiebeln und Erbsenmehl. Die neue Mischung ist wohl gedacht für Konsumenten, die zwar weiter Fleisch essen wollen, nur eben weniger. Nun ist die Idee eines irgendwie gestreckten Fleischgerichtes nicht neu und auch durchaus schmackhaft, wenn man sich zum Beispiel Pastetenfüllungen ansieht. Nun, das Hybrid-Hack hat vielleicht den Vorteil, dass man sich das zeitaufwendige Schnibbeln von Gemüse sparen kann. Denn das ist ja dann schon drin … Das Saarland wird gerne als Testmarkt für neue Produkte genommen, weil es so schön klein und überschaubar ist und trotzdem repräsentativ, was die Bevölkerung angeht. Ob Deos oder Schokoriegel – viele Hersteller probieren hier aus, wie ihre neuen Produkte bei den Kunden ankommen. Und vielleicht schmeckt das Halb-Fleisch- und Halb-Gemüse ja auch ganz gut. Aber die Bezeichnung „hybrides Hack“ ist marketingtechnisch vielleicht doch eher schwierig, ging es mir durch den Kopf - als ich dann  mein halbes Pfund „Nur-Rinderhack“ an der Fleischtheke erwarb.