Gemeinden verzichten auf Großveranstaltungen Warum es im Saarland gar keinen Public-Viewing-Boykott für die WM braucht

Meinung · Die Jusos im Saarland hätte am liebsten die ganze WM in Katar offiziell boykottiert und wollen jetzt kein großes Public Viewing. Aber es gibt schon einen stillen Boykott bei vielen Fans.

 Enttäuschte Gesichter bei deutschen Fans könnte es wieder geben - aber nicht bei großen Veranstaltungen.

Enttäuschte Gesichter bei deutschen Fans könnte es wieder geben - aber nicht bei großen Veranstaltungen.

Foto: dpa/Ulrich Perrey

Dass die meisten Kommunen im Saarland das Thema Public Viewing für die WM in Katar abgehakt haben, ist vor allem eines: pragmatisch. Wer erwartet schon, dass sich die Saarländer im Dezember mit der gleichen Begeisterung im Freien zum Fußball-Gucken versammeln wie sonst Anfang Juli? Und das nicht nur wegen der bescheidenen Erwartungen für das deutsche Team und Corona-Sorgen. Die WM in Katar ist nun mal mit vielen negativen Schwingungen verbunden. Die Vergabe an den heißen Mini-Staat war die anrüchigste in der an Makeln reichen Fifa-Geschichte. Vor allem die Menschenrechtslage und die Arbeitsbedingungen jener, die die glitzernden Stadien errichteten, begründen Boykottaufrufe. Die Saar-Jusos hätten am liebsten das deutsche Team zurückgezogen und fordern nun offiziell das Aus für Public Viewing im Saarland.