Er kämpfe gegen das „Betrugssystem“ Warum Lafontaine nicht mehr die Linke wählt

Saarbrücken · Der Streit in der saarländischen Linken eskaliert nun vollends. Verlässt Lafontaine den saarländischen Landtag?

 Nachdem die Linke am Sonntag den Landesvorsitzenden Thomas Lutze trotz Betrugsvorwürfen zum Spitzenkandidaten für den Bundestagswahlkampf gewählt hat, zieht Fraktionschef Oskar Lafontaine drastische Konsequenzen.

Nachdem die Linke am Sonntag den Landesvorsitzenden Thomas Lutze trotz Betrugsvorwürfen zum Spitzenkandidaten für den Bundestagswahlkampf gewählt hat, zieht Fraktionschef Oskar Lafontaine drastische Konsequenzen.

Foto: dpa/Jan Woitas

Der Sonntag hat ihm den Montag vermasselt. Oskar Lafontaine ist sichtlich geladen, als er am Montag vor Journalisten in Saarbücken tritt, um zu erklären, dass er, also der Fraktionschef der Linken im Saar-Landtag, seinen „Parteifreund“ Thomas Lutze nicht bei dessen Bundestagswahlkampf unterstützen will. Dabei haben Parteimitglieder der Saar-Linken den Landesvorsitzenden am Sonntagnachmittag bei einer Mitgliederversammlung im Neunkircher Ellenfeld auf Listenplatz eins gewählt. Erneut – seit 2009 sitzt Lutze im Bundestag. Dennoch: „Ich fühle mich verpflichtet, darauf hinzuweisen, dass ein solcher Kandidat nicht geeignet ist, die Wählerinnen und Wähler an der Saar zu vertreten“, sagte Lafontaine am Montag. Er wird nicht beim Wahlkampf helfen. Auch seine Frau Sahra Wagenknecht nicht, „die ich ausdrücklich gebeten habe, dieser Erklärung zuzustimmen.“