Wegen Corona-Mutationen aus Moselle Verärgerung über zusätzlichen Corona-Impfstoff für Betriebe mit Grenzgängern im Saarland

Saarbrücken · Wirtschaftsverbände begrüßen grundsätzlich den Einsatz von Impfstoff in Betrieben mit vielen Pendlern. Vieles ist nocht nicht geklärt. Es gibt auch massive Verärgerung über die Verwendung des Impfstoffs.

 Würden zunehmende Impfungen das ständige Testen der Grenzgänger überflüssig machen?

Würden zunehmende Impfungen das ständige Testen der Grenzgänger überflüssig machen?

Foto: dpa/Oliver Dietze

„Wie traurig und sarkastisch ist denn das: Während über 70-Jährige Krebskranke seit Monaten trotz Priorisierung vergeblich auf einen Impftermin warten, mussten sie jetzt erfahren, dass die 80 000 zusätzlichen Impfdosen offenbar außerhalb der Priorisierungsstufen an gesunde Werktätige verimpft werden sollen“ – so verärgert reagiert ein SZ-Leser auf die Ankündigung von Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU), den zusätzlichen Impfstoff in Firmen einzusetzen, wo viele Pendler aus Frankreich arbeiten. Zwar sind die Inzidenz und der Anteil der Mutationen in Moselle weit höher als im Saarland, dennoch werden seit fast einem Monat die Grenzgänger alle 48 Stunden getestet. Nur Pendler mit negativem Test befinden sich also an ihrem Arbeitsplatz im Saarland. Auch in der Politik erntet die Ministerin für diese Ankündigung Gegenwind. „Es ist fahrlässig, dass das Gesundheitsministerium in immer größerem Umfang die von der Ständigen Impfkommission empfohlene Priorisierung verlässt. Diese sagt eindeutig, dass zuerst die Älteren und Kranken geimpft werden sollen, bei denen eine Corona-Infektion zu einem schweren Krankheitsverlauf bis hin zum Tod führen kann“, meint die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, Astrid Schramm. Das könne doch nicht sein, dass jetzt junge Menschen in manchen Betrieben geimpft werden würden, während noch nicht einmal alle 80-Jährigen im Land geimpft seien.