Nach der Flutkatastrophe Helferstreit im Ahrtal eskaliert – Hetze, Geld und Eitelkeiten

Mainz/Ahrtal · Fast zwei Jahre nach der Flut im Ahrtal kocht ein Streit unter Helfern hoch, der mittlerweile bis nach Mainz reicht. Es geht um Hetze, Geld und Eitelkeiten.

Kurz nach der Flut fehlt es an allem: Freiwillige Helfer bringen auch die nötigen Maschinen.

Kurz nach der Flut fehlt es an allem: Freiwillige Helfer bringen auch die nötigen Maschinen.

Foto: dpa/Thomas Frey

Malu Dreyer ist eigentlich schon auf dem Sprung, als ihr die ganze Wut und Verzweiflung einer Betroffenen aus dem Ahrtal plötzlich entgegenschlägt. Kurz zuvor war die Ministerpräsidentin auf offiziellen Terminen, verabschiedete sich, ging zu ihrem Dienstwagen. Eine Frau rief ihr jedoch nach. Sie wollte wissen, mit welchem Gewissen Frau Dreyer nachts ruhig schlafen könne. „Das tut unseren Seelen weh, dass Sie mit uns Betroffenen nichts zu tun haben“, schreit die Frau. Die Ministerpräsidentin fährt ab zum nächsten Termin, ihre Regierungssprecherin versucht im Anschluss die Wogen zu glätten. Die Szenen sind in einem Live-Video auf Facebook dokumentiert – wie fast immer im Ahrtal. Dieses Mal sind es Szenen, die symbolisch für einen Konflikt vor Ort stehen – und auch für den Ton, der mittlerweile angeschlagen wird.