100 Jahre heilig Warum Jeanne d‘Arc vor den Rechten geschützt werden muss

Domrémy-la-Pucelle · Von einer lothringischen Bäuerin zur Nationalheldin Frankreichs: Jeanne d'Arc wurde erst vor hundert Jahren zur Heiligen.

 Jeanne d‘Arc, hier eine Gravur von William Henry Mote von 1858, wurde vor hundert Jahren heiliggesprochen. Ziemlich spät angesichts ihres beträchtlichen religiösen und politischen Einflusses.

Jeanne d‘Arc, hier eine Gravur von William Henry Mote von 1858, wurde vor hundert Jahren heiliggesprochen. Ziemlich spät angesichts ihres beträchtlichen religiösen und politischen Einflusses.

Foto: picture alliance / Photoshot/dpa Picture-Alliance /

Welche Rolle kann ein Bauernmädchen schon in einer Auseinandersetzung wie dem Hundertjährigen Krieg spielen? Hätte es Jeanne d‘Arc (1412-1431) nicht gegeben, wäre die Antwort negativ. Doch die junge Frau, die im lothringischen Dörfchen Domrémy in den Vogesen geboren wurde, trug zur Befreiung des von den Engländern besetzten Orléans bei und gab die Wende des Krieges. Dabei erklärte sie, von göttlichen Stimmen angeleitet zu werden. Die Anerkennung kam, jenseits von Statuen, Kirchenfenstern und literarischen Werken, von kirchlicher Seite erst mit der Heiligsprechung vor genau hundert Jahren. Reichlich spät, findet Thierry Dechezleprêtre, Chefkonservator für Kulturerbe im Départementerat der Vogesen. Warum die lothringische Heldin für Frankreich noch immer ein besonderer Fall ist.