Lebenslanges Trauma Beschneidung: Betroffener aus Saarbrücken erzählt, wie er bis heute leidet

Interview | Saarbrücken · Maik L. war elf Monate alt, als seine Vorhaut amputiert wurde. Unter den Folgen leidet er bis heute. Im Alltag, beim Sex, psychisch. Anlässlich des weltweiten Tags der genitalen Selbstbestimmung am 7. Mai richtet der Mittdreißiger aus Saarbrücken einen klaren Appell an die Politik.

 Elf Jahre nach der Beschneidungsdebatte kämpfen erwachsene Betroffene immer noch um Gehör – doch weil das Thema so schambesetzt ist, möchten die wenigsten ihr Gesicht zeigen. Auch Maik L. (Name geändert), der sich mit der SZ im Deutsch-Französischen Garten traf, will lieber anonym bleiben.

Elf Jahre nach der Beschneidungsdebatte kämpfen erwachsene Betroffene immer noch um Gehör – doch weil das Thema so schambesetzt ist, möchten die wenigsten ihr Gesicht zeigen. Auch Maik L. (Name geändert), der sich mit der SZ im Deutsch-Französischen Garten traf, will lieber anonym bleiben.

Foto: Aline Pabst

Nur wenige Kinder toben an diesem kühlen Tag im Frühjahr im Deutsch-Französischen Garten. Maik L. sieht während unseres Gesprächs dennoch immer wieder Richtung Spielplatz, schaut auch den Pärchen nach, die mit ihrem Nachwuchs vorbeispazieren. Manchmal, sagt L., spreche er Eltern direkt an, habe auch schon heimlich Briefe in Kinderwagen geworfen. Er lächelt schief, als er davon erzählt – ihm ist wohl klar, dass das ein bisschen merkwürdig klingt. „Aber wenn ich so auch nur ein Kind vor dem bewahren kann, was mir passiert ist, hat es sich schon gelohnt.“