Das schreiben die anderen Presseschau

Zur Bundestagswahl schreibt die sozialistische Oppositionszeitung „Duma“ in Bulgarien:

Sogar eine geordnete Gesellschaft wie die deutsche hat ihre Probleme, obwohl sie nicht so sichtbar sind wie die Problene bei uns zum Beispiel. Unter der Oberfläche schlummern soziale Spannungen. Gerade da liegt die Hauptschwäche von Merkel vor der Abstimmung an diesem Sonntag. Trotz aller ihrer Erfolge befürwortet die Mehrheit der Deutschen die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin nicht. Trotz des langweiligen Wahlkampfes sind die Wahlen in Deutschland wichtig für die Zukunft Europas und für den Brexit. Der deutsche Kanzler spielt eine Schlüsselrolle in der EU – manche halten diese Rolle für zu groß.

Die linksliberale slowakische Tageszeitung „Pravda“ kommentiert die schlechten Aussichten der SPD:

Es geht nicht nur um Kommunikationsfehler im Wahlkampf, sondern um Grundsätzlicheres. Der Partei, die traditionell die Arbeitnehmerrechte verteidigte, kehren die klassischen Arbeiter immer mehr den Rücken zu. Alarmierend ist aber, dass sie vor allem zur fremdenfeindlichen AfD abwandern. Im Grunde wiederholt sich in Deutschland, was sich in Österreich schon vor 20 Jahren zeigte, wo die Arbeiter mehr von der nationalistischen FPÖ als von der traditionellen Sozialdemokratie angesprochen werden.

Die „Leipziger Volkszeitung“ beschäftigt sich mit Äußerungen von Außenminister Gabriel zu möglichen Gesprächen mit Nordkorea:

Sigmar Gabriel spricht sich für „direkte Verhandlungen“ mit der Führung von Kim Jong Un aus, der „eben nicht irre“ sei. Beides ist bemerkenswert: Die Lust auf einen erweiterten Einsatzradius deutscher Diplomatie und die ferndiagnostischen Fähigkeiten Gabriels. (...) Dabei ist Kim Jong Un ein gutes Beispiel dafür, dass Wahnsinnstaten einem rationalen Kalkül entspringen können. Seine Raketen sind seine Lebensversicherung – und zwar exakt so lange, wie sie nicht gegen die USA zum Einsatz kommen. Kim weiß, dass sein Land einen Krieg mit den USA keine paar Stunden aushalten würde.

Die „Stuttgarter Zeitung“ schreibt zum Umgang mit der AfD:

Wer die AfD ausgrenzen will, spielt ihr in die Hände. Um keine Zweifel aufkommen zu lassen: Es gibt zahlreiche Äußerungen von AfD-Politikern, die sind menschenverachtend und rassistisch. Doch Empörung reicht zur politischen Abwehr nicht aus. Wenn die AfD am Sonntag ins deutsche Parlament kommt, zeigt dies, dass viele Menschen der Ansicht sind, dass die im Bundestag vertretenen Parteien sie nicht richtig vertreten. Über die Gründe sollte dieses Land nachdenken.

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