Mehr als niedliche Kätzchen

Meinung:Mehr als niedliche Kätzchen

Von SZ-RedaktionsmitgliedJanek Böffel

Es gibt Tage, da vergisst man nur allzu leicht, was Youtube in anderen Teilen der Welt bedeuten kann. Da scheint es, als ertrinke die ganze Seite in zuckersüßer, belangloser Niedlichkeit. Katzenvideo reiht sich an Katzenvideo. Doch dort, wo es an unabhängiger Schulbildung fehlt, dort wo den Herrschenden Meinungsfreiheit ein Dorn im Auge ist, dort ist Youtube mehr als nur ein Zeitvertreib. Nicht von ungefähr sperren Länder ihren Bürgern immer wieder den Zugriff auf die Seite, nicht umsonst verbreiteten sich die Bilder der Demonstrationen des arabischen Frühlings vor allem über Youtube.

Natürlich macht Youtube, die Google-Tochter, das alles nicht aus philanthropischem Antrieb, sondern um Geld zu verdienen. Und Klicks und Geld bringen eben vor allem die Katzenvideos oder andere Niedlichkeiten und Kuriositäten. Aber indirekt haben die zuckersüßen Kätzchen damit ja auch den arabischen Frühling finanziert. Und das ist doch eigentlich kein wirklich hoher Preis.

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