Die möglichen Nachfolger von Blatter

Eigentlich galt Michel Platini als großer Favorit für die Nachfolge von Joseph Blatter. Das Strafverfahren der Schweizer Behörden hat aber auch das Kandidatenrennen verändert. Hier weitere mögliche Anwärter:

Prinz Ali bin al-Hussein: Bei der vergangenen Wahl schaffte er mit 73 von 210 Stimmen einen Achtungserfolg gegen Blatter. "Die Fifa ist in einer Krise und nun brauchen wir einen Neuanfang", sagte der 39-Jährige, als er seine Kandidatur erklärte. Er spielt die Karte des unbefleckten Erneuerers.

Chung Mong-Joon: Die Kandidatur des Südkoreaners könnte beendet sein, bevor sie richtig losgeht. Dem 63-Jährigen drohte Medienberichten zufolge wegen angeblicher Ethikverstöße vor der WM-Vergabe 2010 eine Suspendierung. Als früherer Fifa-Vizepräsident kann der Industriellensohn nur schwerlich den Neuanfang propagieren.

Tokyo Sexwale: Der 62-jährige Südafrikaner kann die Trumpfkarte des Unbeteiligten spielen. Noch hat der frühere Mitgefangene von Nelson Mandela eine mögliche Kandidatur aber nicht öffentlich erklärt. Er ist derzeit Vorsitzender der Fifa-Kommission zur Verbesserung der Fußball-Beziehungen zwischen Israel und Palästina.

Zico: Der frühere brasilianische Nationalspieler hat als ehemaliger Sportminister seines Landes politische Erfahrung. Dennoch ist der 62-Jährige chancenlos und hat noch Probleme, die für eine Kandidatur notwendigen fünf Unterstützerstimmen von Nationalverbänden zu bekommen. Er glänzt bei öffentlichen Auftritten nicht gerade mit Kenntnissen über das fußballpolitische Geschehen.

Issa Hayatou: Sollte Blatter seines Amtes enthoben werden oder vor dem 26. Februar zurücktreten, wäre der Vizepräsident vorerst Chef des Weltverbands. Ein zweiter Anlauf des 69-jährigen Kameruners bei einer Wahl - 2002 verlor er gegen Blatter - ist aber unwahrscheinlich. Der große Reformer ist Hayatou nicht: Vom Internationalen Olympischen Komitee wurde er 2011 wegen Zahlungen einer Marketingfirma sanktioniert. Es gab auch Anschuldigungen, dass er von Katar vor der Vergabe der WM 2022 1,5 Millionen Dollar für seine Stimme bekommen habe.

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