Streit um die Flüchtlinge Trotz schlechten Stils hat Rom Recht

Italien treibt ein übles Spiel mit den geretteten Flüchtlingen auf dem Mittelmeer. Und doch hat die Regierung in Rom Recht: Die europäischen Partner schwingen sich bei Gipfeltreffen zu noblen Versprechen von Solidarität und gemeinsamer Verantwortung auf.

Streit um die Flüchtlinge: Trotz schlechten Stils hat Rom Recht
Foto: SZ/Robby Lorenz

Doch im Alltag dieser Migrationskrise hat sich praktisch nichts bewegt. Die Küstenstaaten werden weiter alleine gelassen. Diese Politik hat seit Jahren irgendwie geklappt. Bisher hielten Griechenland, Malta und Italien immer still. Nun ist damit Schluss.

Während sich nicht nur in Deutschland viele über die unmenschliche Behandlungsweise empören, tun sich die Regierungen schwer, die Aufnahme weiterer Flüchtlinge öffentlich zu rechtfertigen. Die Bundesrepublik braucht sich da zwar nicht zu verstecken. Doch andere Länder weigern sich, die versprochene Entlastung Italiens anzubieten. Das rechtfertigt nicht den unerträglichen italienischen Politikstil inklusive Erpressungen. Aber es stimmt: Die Migration ist ein gemeinsames Problem, das man nicht einfach einigen wenigen EU-Familienmitgliedern zuschieben darf.

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