Harry und Meghan Nach dem Märchen kommt der Alltag

London · Das Königreich erwacht allmählich aus dem Hochzeitsrausch. Und auch die Eheleute Harry und Meghan stürzen sich erstmal in ihre Pflichten.

 US-Bischof Michael Curry hielt eine feurige Predigt.

US-Bischof Michael Curry hielt eine feurige Predigt.

Foto: dpa/Uncredited

Im royalen Terminkalender deutet alles auf Alltag hin, wo doch eigentlich dieser Tage nichts normal zu sein scheint im Königreich. Trotzdem beginnt bereits heute die Arbeitswoche für den Herzog und die Herzogin von Sussex, Prinz Harry und seine Meghan. Sie werden bei einer Gartenparty im Buckingham-Palast an der Seite von Prinz Charles Vertreter wohltätiger Organisationen begrüßen. Demnächst folgt wohl eine Charme-Offensive in Nordirland – von der Bilderbuch-Hochzeit zurück in die Brexit-Realität. Statt in die Flitterwochen zu fliegen, nehmen die beiden Royals also erstmal Verpflichtungen wahr. Immerhin, zwei Tage Pause wollten sie sich gönnen, um sich von dem Märchen zu erholen, das Britannien begeistert hat.

Auch Tage danach blickt das Land beseelt auf das Wochenende zurück, auf die Hochzeit des Jahres am Samstag, die so ganz anders war als andere Windsor-Ereignisse. In der ehrwürdigen St.-Georgs-Kapelle wurde nichts weniger als eine neue Ära für die Monarchie eingeleitet. ­„Kisstory“ titelten einige Medien in Anlehnung an den bejubelten Zwei-Sekunden-Kuss der Frischvermählten. Hier Meghan Markle, geschiedene US-Amerikanerin, Ex-Schauspielerin, stolze Aktivistin und Feministin. Da Prinz Harry, Sechster der Thronfolge, Liebling der Briten, der seit dem Tod von Prinzessin Diana als Sorgenkind der Nation galt und sich mit seinem Engagement für wohltätige Zwecke zum Posterboy der Royals gemausert hat.

„Zwei Menschen haben sich verliebt und wir alle sind gekommen“, rief der schwarze Bischof von Chicago, Michael Curry, einer der Stars der Hochzeit. Unenglisch leidenschaftlich zitierte er Martin Luther King, redete von Sklaven, Armut und Rassismus. Die 92-jährige Queen Elizabeth II. schaute mit einer nicht zu deutenden Miene bei der Modernisierung der Monarchie zu. Die zeigte sich an Gesten und Gästen (wie Elton John, Amal und George Clooney und Victoria und David Beckham).

Meghan, die auch künftig für Frauenrechte kämpfen will, und Harry gaben, fein orchestriert vor Millionen Zuschauern, ein mächtiges Statement ab. Bei der Party bis tief in die Nacht soll Harry mit seiner Rede auf seine Frau viele zu Tränen gerührt haben. Und Meghan soll geantwortet haben: „Ich habe meinen Prinzen gefunden.“ Hollywood hätte es nicht besser inszenieren können. Das Märchen ist wahr geworden. Nun beginnt der Alltag.

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