Annalena Baerbock mag es direkt und eckt damit auch an Die Ministerin Klartext

Außenministerin Annalena Baerbock pflegt einen sehr offenen Dialogstil. Differenzen spricht sie bei ihren Besuchen im Ausland ohne Umschweife an und sie scheut auch die Auseinandersetzung nicht, zuletzt in der Türkei. Es gibt Kritik an dieser Art von Diplomatie verbunden mit der Frage, ob Baerbock mit stillerer Vermittlung mehr erreichen könnte

 Handschlag vor dem Schlagabtausch: Außenministerin Annalena Baerbock und ihr türkischer Amtskollege Mevlüt Cavusoglu in Istanbul

Handschlag vor dem Schlagabtausch: Außenministerin Annalena Baerbock und ihr türkischer Amtskollege Mevlüt Cavusoglu in Istanbul

Foto: dpa/Annette Riedl

Mevlüt Cavusoglu nimmt ein paar Tropfen Zitronenwasser, das Mitarbeiter für ihn aufs Rednerpult gestellt haben. Es riecht gut und kann beruhigen. Cavusoglu verreibt es in den Händen. Der türkische Außenminister blickt rüber zu seinem Gast aus Deutschland. Draußen vor dem Gästehaus des türkischen Außenministeriums in Istanbul herrscht an diesem Juli-Abend perfekte Bosporus-Sommer-Idylle. Drinnen ist dicke Luft. Cavusoglu gönnt sich gleich einen Nachschlag vom Zitronenwasser. Neben ihm steht Annalena Baerbock, die davon erzählt, dass man mit „Plattitüden“ auf internationaler Bühne nicht weiterkomme. Dies sei einfach „keine verantwortungsvolle Außenpolitik“.