Drei Haftbefehle wegen Falschgeld vollstreckt

Saarbrücken · Ein Pakistaner, dessen indischer Geschäftspartner und ein Deutsch-Russe – alle aus dem Kreis Saarlouis – sitzen in Untersuchungshaft. Sie sollen versucht haben, gefälschte Geldscheine in Umlauf zu bringen.

 Von den 1285 Blüten, die in diesem Jahr bereits im Saarland in Umlauf gebracht wurden, waren 1054 falsche 50-Euro-Scheine. Foto: murat/dpa

Von den 1285 Blüten, die in diesem Jahr bereits im Saarland in Umlauf gebracht wurden, waren 1054 falsche 50-Euro-Scheine. Foto: murat/dpa

Foto: murat/dpa

. Ein lukratives Geschäftsfeld glaubte wohl ein 40 Jahre alter Pakistaner aus dem Kreis Saarlouis für sich erkannt zu haben. Nachdem andere "Geschäftsideen" platzten, wollte er offenbar seinen Lebensunterhalt mit Falschgeld verdienen. Letzte Woche beendeten Ermittler des Sachgebietes für Falschgeldkriminalität beim Landespolizeipräsidium diese gewerblichen Aktivitäten, für die das Strafgesetzbuch eine Mindeststrafe von zwei Jahren Gefängnis vorsieht. Bei einer Durchsuchung seines Restaurants in einer Gemeinde im Kreis Saarlouis fanden die Beamten nach SZ-Informationen 13 falsche 50-Euro-Scheine. Einige Wochen zuvor war er bereits aufgefallen, als er in einem Großmarkt seine Rechnung mit Blüten bezahlen wollte. Hier handelte es sich um drei Scheine zu 100 und 14 zu 50 Euro.

Die Falschgeld-Fahnder kamen dann einer Geschäftsverbindung zu einem 41 Jahre alten Inder aus dem Kreis Saarlouis auf die Spur, dem er angeblich nach der Razzia 99 falsche 50-Euro-Scheine zu treuen Händen gegeben haben soll. Beide Männer sitzen jetzt in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt auf der Saarbrücker Lerchesflur. Dies bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Christoph Rebmann, auf Anfrage. Ihre Verteidiger, Rechtsanwältin Esther Werth und Professor Guido Britz, lehnten jede Stellungnahme ab, da ihnen noch keine Akteneinsicht gewährt worden sei.

Bereits seit Wochen sitzt nach Polizeiangaben ein 30 Jahre alter Deutsch-Russe aus Saarlouis in Haft. Er wollte seine Brötchen in einer Bäckerei in der Innenstadt mit Falschgeld (50 Euro) bezahlen. Die aufmerksame Verkäuferin alarmierte die Polizei , die in seinem Auto weitere 23 Blüten (jeweils zu 50 Euro) beschlagnahmte.

Die Zahl der polizeilich registrierten Ermittlungsverfahren wegen Falschgelddelikten ist 2016 im Saarland in den ersten sieben Monaten deutlich angestiegen. Polizeisprecherin Sarah Sersch berichtet bislang von rund 50 Verfahren. Im gesamten Vorjahr wurden 31 dieser Fälle gezählt. Sichergestellt wurden 2016 bereits landesweit 1285 gefälschte Scheine, die in Umlauf gebracht wurden. 2015 waren es insgesamt 2098, darunter 1252 "falsche Fünfziger", 704 Banknoten zu 20 Euro, 82 zu 100 Euro, 31 zu 10 Euro, 20 zu fünf Euro und sechs zu 200 Euro und drei zu 500 Euro. Das Bundeskriminalamt gibt an, dass die meisten Fälschungen aus Süd- und Osteuropa stammen, ein Schwerpunkt sei Italien.

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