Privatschulen in Deutschland: Was Sie über Montessori, Waldorf und Co. wissen sollten
Private Schulen werden immer beliebter bei Eltern in Deutschland. Bildung außerhalb der staatlichen Schulen hat in den letzten 30 Jahren einen Hype erlebt. Mehr als 5.850 Privatschulen gab es bundesweit im Jahr 2021. 2018 überschritt die Zahl der Schüler an Privatschulen erstmals die Millionengrenze. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Konzepte und Anbieter von Privatschulen vor.
Mit Montessori, Waldorf, der Kirche und den internationalen Schulen gibt es eine große Vielfalt. Es gibt mehr als 400 Montessorischulen bundesweit. Die Schulen setzen auf selbstständiges und selbstbestimmtes Lernen und die individuelle Entwicklung des Kindes. Die Schüler entscheiden weitestgehend selbst, was sie nach Wochen- und Monatsplänen lernen wollen. Die Lehrer sollen die Kinder dabei begleiten. Die rund 230 Waldorfschulen gehen auf die Lehren des Anthroposophen Rudolf Steiner zurück. Bei der ganzheitlichen Bildung geht es nicht nur um geistiges Wissen, sondern auch um Kunst, Theater, Musik, Werken und Turnen. Themenbereiche werden im sogenannten Epochenunterricht detailliert studiert. Klassische Noten gibt es hier nicht, dafür genaue Leistungsbeschreibungen.
Circa 2.000 kirchliche Schulen gibt es bundesweit. Die Aufteilung zwischen den Konfessionen liegt ungefähr gleich auf. Im Zentrum der Pädagogik liegt das christliche Menschenbild, Nächstenliebe, Gemeinschaft und Werteerziehung. Religiosität ist jedoch keine Voraussetzung für diese Privatschulen. Rund 80 internationale Schulen gibt es in Deutschland. Die meisten Schulen dieser Form gibt es in großen Ballungsgebieten. Hier wird oft in einer Fremdsprache oder zweisprachig unterrichtet. Die Abschlüsse und Lernziele orientieren sich weniger an deutschen, sondern an ausländischen Vorgaben. Die Abschlüsse werden in Deutschland problemlos anerkannt. Wegen dem hohen Fremdsprachenanteil und der interkulturellen Klassenzusammensetzung sind diese Schulen sehr beliebt.