Härtere Strafe für Brandstifter Feuer in Flüchtlingsunterkunft in Losheim: Junger Syrer wegen versuchten Mordes verurteilt

Losheim/Saarbrücken · Nach dem Feuer in einem Flüchtlingsheim in Losheim hat das Landgericht im zweiten Anlauf einen jungen Syrer auch wegen versuchten Mordes verurteilt. In einem ersten Prozess hatten andere Richter die Tat nicht als versuchtes Tötungsdelikt gewertet.

 Bei einem Feuer entstehen giftige Dämpfe. So wie auf diesem Symbolfoto von einem Vollbrand in Berlin.

Bei einem Feuer entstehen giftige Dämpfe. So wie auf diesem Symbolfoto von einem Vollbrand in Berlin.

Foto: picture alliance / dpa/Robert Schlesinger

Wegen versuchten Mordes, schwerer Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung hat das Landgericht Saarbrücken in einem Revisionsprozess einen Syrer zu sechs Jahren und zehn Monaten Jugendstrafe verurteilt. Der damals 19 Jahre alte Flüchtling hatte im Januar 2018 die Wolldecke auf dem Bett in seinem Zimmer mit einem Feuerzeug angezündet und war gegangen. Die Flammen erfassten nach und nach das Bett, die Holzdecke und die Fensterrahmen. Es entwickelte sich starker Rauch, der das hölzerne Treppenhaus des mehrstöckigen und als Flüchtlingsheim genutzten Hauses innerhalb weniger Minuten unpassierbar machte. Die drei zur Tatzeit anwesenden Mitbewohner des Angeklagten bemerkten das Feuer jedoch rechtzeitig und konnten sich in Sicherheit bringen. Zwei von ihnen erlitten Rauchvergiftungen. Es entstand ein Sachschaden von rund 80.000 Euro.