Wer kennt sie nicht, die Geschichte des Sisyphos, jener tragischen Figur aus der griechischen Mythologie, dazu verbannt, in der Unterwelt einen Stein immer und immer wieder einen Hang hinaufzurollen. Ursprung der bekannten Redewendung „eine Sisyphusarbeit verrichten“, die eine nicht enden wollenden Aufgabe bezeichnet. Ina Otto hat ihr Werk sehr wohl vollendet. Sie hat Mythologie und Redewendung in einer monumentalen Skulptur in Ton gebrannt, in Schrittstellung die muskulösen Arme gegen einen Kreis in orangener Signalfarbe auf einem Wandbild gestemmt. So zu sehen in der aktuellen Ausstellung „Bild und Ton“ im Kunstzentrum Bosener Mühle. „Diese Arbeit entstand während der zurückliegenden Coronazeit. Sisyphos beschäftigt sich mit dem Kreis, der alles Mögliche symbolisiert, was uns an Krisen im Moment begegnet. Die Pandemie, jetzt der Ukrainekrieg. Der Sisyphos steht für so vieles“, erklärt Ina Otto bei der Vernissage ihre denkwürdige Arbeit.