Krise der saarländischen Stahlindustrie Betriebsrat und IG Metall enttäuscht von Saarstahl-Vorstand

Völklingen · Betriebsrat und IG Metall haben sich viel mehr Konkretes zum geplanten Sparkurs bei Saarstahl erhofft. Sie sind enttäuscht von dem, was der Vorstand auf der Betriebsversammlung vorstellte.

Bei Saarstahl sollen viele Arbeitsplätze wegfallen. Wie der Personalabbau vor sich gehen soll, ist aber weiterhin offen.

Bei Saarstahl sollen viele Arbeitsplätze wegfallen. Wie der Personalabbau vor sich gehen soll, ist aber weiterhin offen.

Foto: Dirk Martin/Saarstahl AG

Stephan Ahr wirkt fassungslos nach der Betriebsversammlung am Freitagnachmittag bei Saarstahl. „Das ist hilflos, das ist dilettantisch. Ich bin maßlos enttäuscht“, sagte der Betriebsratsvorsitzende über die Präsentation des Vorstands. So habe es nur allgemeine Angaben zum Stellenabbau und der Auslagerung von Arbeitsplätzen gegeben, doch Konkretes dazu, wo genau Jobs wegfallen sollen und wie die Abläufe organisiert werden können ohne diese Beschäftigten, habe gefehlt. Von 726 Maßnahmen sei die Rede gewesen, und doch blieb vieles im Vagen oder scheint Ahr äußerst zweifelhaft. Es habe zum Beispiel geheißen, dass 200 Leiharbeiter eingesetzt werden sollten. Doch sei in tariflichen Vereinbarungen der Einsatz von Leiharbeitern bei Saarstahl nur in engen Grenzen möglich, sagte Ahr.