Film, Malerei, Buch Künstlerin Lydia Kaminski: Herzogin Luise und die alte Sendehalle in Berus

Saarbrücken · Animationsfilm, Dokus, Gemälde und Bücher – die saarländische Künstlerin Lydia Kaminski ist vielseitig. Gerade hatte ihr Trickfilm „Herzog Luise“ Premiere beim Filmfestival Max Ophüls Preis. Wir haben mit ihr über ihre Arbeit gesprochen.

  Die Künstlerin Lydia Kaminski, 1984 in Merzig geboren, hat unter anderem eine Doku über die alte Sendehalle von Europe 1 in Berus gedreht – sie ist fast fertig.

Die Künstlerin Lydia Kaminski, 1984 in Merzig geboren, hat unter anderem eine Doku über die alte Sendehalle von Europe 1 in Berus gedreht – sie ist fast fertig.

Foto: Kaminski

Ein Exil im Nordsaarland, in Pastell. Der Film „Herzogin Luise“ erzählt in wundersamen 15 Minuten die reale Geschichte der Herzogin Luise von Sachsen-Coburg-Saalfeld; sie heiratet sehr jung und sehr verliebt den deutlich älteren Herzog Ernst von Coburg. Bei Hofe fällt sie, wie es in einem Brief dieser Zeit heißt, durch eine „gewisse Unabhängigkeit auf, welche nicht für jede Erfahrung des weiblichen Lebens passt“. Der Gatte geht fremd, ihr wirft man Affären vor – sie wird ins Exil nach St. Wendel geschickt, ohne ihre Kinder, ohne ihr Erbe. „Herzogin Luise“ zeichnet das Leben und den frühen Tod dieses St. Wendeler  Wahrzeichens (1800-1831) nach: als Film von animierten Gemälden, mit dezenter Ironie, wenn es um Höfische geht und um männliche Vorrechte dieser Zeit.