Serie: Als das Geld fast nichts mehr wert war – Teil 9 Das Saargebiet zwischen Mark und Francs

Die Gegenwart und die frühen 20er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts haben in währungs- und finanzpolitischer Hinsicht einiges gemeinsam. Denn damals wie heute kam es zu einer Entwertung des Geldes. Die SZ blickt auf die Hyperinflation der 1920er-Jahre und geht der Frage nach: Wiederholt sich die Geschichte?

Der Bergleute in den Schachtanlagen des neu geschaffenen Saargebiets – hier ein Foto der Grube Von der Heydt im Jahr 1924 – erhielten ihre Lohnzahlungen ab dem 1. Juli 1920 nicht mehr in Mark, sondern in Francs.

Der Bergleute in den Schachtanlagen des neu geschaffenen Saargebiets – hier ein Foto der Grube Von der Heydt im Jahr 1924 – erhielten ihre Lohnzahlungen ab dem 1. Juli 1920 nicht mehr in Mark, sondern in Francs.

Foto: RAG-Archiv Saar

Am 10. Januar 1920 trat schließlich der 1919 zwischen dem Deutschen Reich und den Alliierten geschlossene Friedensvertrag von Versailles in Kraft. Nach den Vertragsbestimmungen gingen die Saargruben als Entschädigung für die von den Deutschen während des Krieges zerstörten Gruben in Nordfrankreich in das Eigentum des französischen Staates über. Das Saargebiet wurde für die Dauer von 15 Jahren von Deutschland getrennt, unter das Mandat des Völkerbundes gestellt und gleichzeitig auch dem französischen Zollsystem angegliedert. Eine vom Völkerbund eingesetzte Regierungskommission übernahm die Regierungsgewalt. Der Kreis Merzig wurde infolge der Vertragsbestimmungen in einen Stammkreis, der dem Saargebiet zugeschlagen worden war, und den Restkreis Wadern, der beim Deutschen Reich verblieb, geteilt. Der Restkreis seinerseits umfasste die Bürgermeistereien Losheim, Wadern und Weiskirchen.