Trotz 29 Millionen Euro Fördergeldern Wie es zu so vielen Pannen beim Ausbau von Haltestellen im Saarland kommen kann

Saarbrücken · 29 Millionen Euro haben die Saar-Kommunen vom Land bekommen, um ihre Haltestellen barrierefrei auszubauen. Der Rechnungshof hat vergangene Woche die Ergebnisse gerügt, denn kaum eine Maßnahme lief pannenfrei. Wie kann so viel schiefgehen?

 Die meisten Haltestellen im Saarland, die behindertengerecht ausgebaut wurden, erfüllen laut Rechnungshof nicht ihren Zweck und weisen deutliche Mängel auf, wie hier das Wartehäuschen in Merchweiler.

Die meisten Haltestellen im Saarland, die behindertengerecht ausgebaut wurden, erfüllen laut Rechnungshof nicht ihren Zweck und weisen deutliche Mängel auf, wie hier das Wartehäuschen in Merchweiler.

Foto: Rechnungshof Saarland

Über einen Zeitraum von vier Jahren hat das saarländische Wirtschaftsministerium mit einem Sonderprogramm den Kommunen beim Ausbau barrierefreier Haltestellen finanziell unter die Arme gegriffen. Zwischen 2016 und 2019 flossen laut Ministerium für den Umbau von 298 Stationen knapp 29 Millionen Euro in die Kassen der Städte und Gemeinden. Allein das Resultat lässt vieles zu wünschen übrig. Denn kaum ein Wartebereich sei mit zufriedenstellend aufgerüstet worden. Zu diesem Ergebnis kommt der Rechnungshof des Saarlandes. Prüfer hatten 150 Haltestellen unter die Lupe genommen und bei fast allen Pannen festgestellt. Sei es, dass das taktile Leitsystem für Sehbehinderte nicht DIN-konform verlegt wurde oder dass Wartehäuschen statt vor Wind und Regen zu schützen, zu glänzenden, aber wenig funktionalen Designer-Häuschen aufgemöbelt wurden (wir berichteten).