Hoffen auf den Impfstoff Sport und mehr Computer Senioren arrangieren sich mit Corona-Krise

Saarbrücken/Forbach · Ältere Menschen im Raum Saar-Lor-Lux vermissen Freizeitangebote, aber loben die besondere Freundlichkeit in ihrer Umwelt.

 Während der Corona-Pandemie halten sich viele Senioren durch Kraftsport, Radfahren oder Wandern fit – unter Wahrung der Abstandsregeln.

Während der Corona-Pandemie halten sich viele Senioren durch Kraftsport, Radfahren oder Wandern fit – unter Wahrung der Abstandsregeln.

Foto: picture alliance / dpa/Jens B¸ttner

Nicht nur die jungen, sondern auch die meisten älteren Menschen in der Großregion Saarland-Lothringen-Luxemburg sind bisher trotz Kontaktsperren und dank Hygienemaßnahmen offenbar recht gut durch die Corona-Krise gekommen – auch wenn unter ihnen die Angst vorherrscht, es könnte zu einer zweiten Pandemie-Welle kommen. Das geht aus einer Online-Umfrage der Seniorenorganisation Europ‘age Saar-Lor-Lux unter ihren rund 150 Mitgliedern der Generation 60 plus hervor. So schreibt der 88-jährige Otto Schäfer aus Saarbrücken: „Mir fällt es nicht schwer, die Verhaltensvorschriften zu befolgen. Meine Frau und ich beschränken uns auf Arztbesuche und kleine Besorgungen. Der Verzicht aufs Rudertraining tut weh, aber ich fahre wenigstens täglich eine Stunde auf dem Fahrrad auf dem Leinpfad die Saar entlang“. Schwierig ist für den betagten und dennoch fitten Senior „dass wir bei Schutzmaßnahmen besonders streng sein müssen, weil meine Frau bei einer eventuellen Infektion sofort in akuter Lebensgefahr wäre“. Sie hatte sich kürzlich bei einem Sturz nach einem Herzkollaps eine Rippe gebrochen und kann seither nur flach atmen. Positiv empfindet es Schäfer, dass ihn in der Corona-Zeit seine Hausärztin zu Hause in Schutzkleidung besuchte, als ihn eine Bronchitis quälte. Die hat er gut überstanden, dennoch vermeidet er Kontakte in Geschäften nach Möglichkeit. Seine Tochter macht die Großeinkäufe an Lebensmitteln. „Im Tagesablauf hat die Arbeit mit dem Computer und das Lesen von Romanen eine höhere Priorität erhalten. Ich spiele sogar wieder öfter auf dem Akkordeon vertraute Volkslieder“, sagt Schäfer.