So arbeitet das Multiprofessionelle Team an der Gemeinschaftsschule Neunkirchen-Stadtmitte Wenn die Schule zum Wohnzimmer wird

Neunkirchen · Schulen werden immer mehr zu einem Ort, an dem nicht nur die Wissensvermittlung auf der Tagesordnung steht. Um allen Kindern und Jugendlichen und den vielfältigen Aufgaben gerecht zu werden, braucht es multiprofessionelle Teams. Wer und was dahintersteckt, zeigt ein Besuch der Gemeinschaftsschule Neunkirchen-Stadtmitte.

 „Teamteaching“: Klassenlehrer Sebastian Ecker (rechts) unterrichtet seine Fünftklässler an der Gemeinschaftsschule Neunkirchen-Stadtmitte in Mathematik – zusammen mit Förderschullehrerin Annika Czeska (links) und Lydia Reuther, Fachlehrerin für Deutsch als Zweitsprache (hinten rechts).

„Teamteaching“: Klassenlehrer Sebastian Ecker (rechts) unterrichtet seine Fünftklässler an der Gemeinschaftsschule Neunkirchen-Stadtmitte in Mathematik – zusammen mit Förderschullehrerin Annika Czeska (links) und Lydia Reuther, Fachlehrerin für Deutsch als Zweitsprache (hinten rechts).

Foto: BeckerBredel

Sebastian Ecker steht vor seiner Klasse. Mathematik steht auf dem Stundenplan. Die meisten seiner Fünftklässler schlagen die Hefte auf und beginnen zu rechnen. Ein Mädchen aber schaut an die Decke, spielt gedankenverloren mit einer Schere. Ecker spricht es an, fragt, warum es mit ihrer Aufgabe nicht anfängt. Das Mädchen zuckt mit den Schultern und murmelt in gebrochenem Deutsch, dass es die Aufgabe nicht versteht. Sofort geht Lydia Reuther zu ihr. Sie erklärt langsam und mit einfachen Worten, dass sie ein Rechteck zeichnen soll. Sie zeigt ihr ein Beispiel im Heft. Das Mädchen lächelt und fängt an zu zeichnen. Zwei Tische weiter fragt Annika Czeska einen Jungen: „Glaubst Du wirklich, dass das Haus 250 Meter hoch ist?“ In seinem Aufgabenheft ist ein Haus abgebildet, daneben steht zum Vergleich ein Mann. „250 Meter sind ziemlich riesig, oder? Überleg doch mal, wie groß der Mann ungefähr ist. Und wie oft der Mann in das Haus passt“, erklärt Annika Czeska. Der Junge runzelt die Stirn. Dann radiert er die „250“ aus und notiert eine „8“ in ein Kästchen im Heft. Währenddessen schreibt Ecker etwas an die Tafel.