Corona-Kolumne Zusammenhalt kann die vierte Welle verhindern

Meinung · Über ein halbes Jahr berichtete Klinikpersonal aus dem Saarland in der „Corona-Visite“ über den Alltag in der Pandemie. Im vorerst letzten Teil unserer Kolumne wagt Intensivmediziner Konrad Schwarzkopf einen Ausblick auf die nächsten Monate.

Corona im Saarland: Intensivmediziner über die vierte Welle
Foto: Iris Maurer

Seit Frühjahr 2020 haben wir im Klinikum Saarbrücken mehr als 1200 Corona-Patienten behandelt, fast 300 davon auf unseren Intensivstationen. Wir haben mehr gesehen als jedes andere saarländische Haus. Aktuell müssen nur noch wenige beatmet werden, die dritte Welle ebbt jetzt also ab. Auch außerhalb des Krankenhauses stehen die Zeichen in Bezug auf die Pandemie auf Entwarnung. Wir alle können auf einen eher entspannten Sommer hoffen. Was heißt das für unser Personal? Sonderurlaub? Erholung? Nein, leider nicht. Wir werden uns vielmehr jetzt damit beschäftigen, den Berg an nicht erledigten, weil in Coronazeiten nicht dringlichen Operationen abzutragen: Hüftprothesen, Knieprothesen, Materialentfernungen nach geheilten Knochenbrüchen, kieferchirurgische Eingriffe – einfach all das, was nicht dringlich ist, den betroffenen Patienten aber durchaus Lebensfreude nimmt, bis die Behandlung abgeschlossen ist.