Maddin macht „häppi bis unters Käppi“

Eppelborn · Comedian Martin Schneider war in der vergangenen Woche in Eppelborn zu Gast. Er begeisterte seine Fans mit breitestem Hessisch und seinem neuen Programm „Meister Maddin“ und einem Blick in die Kultur Indiens.

 Martin Schneider war zu Gast im Big Eppel. Archivfoto: Kulturges.

Martin Schneider war zu Gast im Big Eppel. Archivfoto: Kulturges.

Was Gerd Dudenhöffers Figur "Heinz Becker" einst für das Saarland war, ist Martin Schneider heute für Hessen: Ein Komiker, der seine regionale Mundart über die Landesgrenze hinaus in die Weite der Bundesrepublik trägt. Martin Schneider, der als "Maddin" in Filmen wie "7 Zwerge - Männer allein im Wald" oder "Crazy Race" an der Seite von Comedy-Größen agierte, brachte seinen hessischen Dialekt am Donnerstag in den Big Eppel nach Eppelborn. Als "Meister Maddin" berichtete er von seinen Erfahrungen mit der indischen Kultur, die seiner Meinung nach der hessischen sehr ähnlich ist.

Diese Ähnlichkeit erkläre sich laut Maddin daher, dass Indien und Hessen einst einen gemeinsamen Kontinent bildeten, von dem Hessen "irgendwann abgeplatzt" sei. Diese Verbindung zur indischen Kultur wollte er dann nutzen, um über seine "Liebeskummer-Burnout-Depression wegen seiner damaligen zukünftigen Ex-Freundin" hinweg zu kommen, die die Trennung von seiner Freundin zur Folge hatte. Er berichtete dabei von Entspannungsübungen wie dem "Babbel-Yoga", bei dem einfach sinnlos "gebabbelt", also gesprochen wird. Entspannende Worte seien demnach das in die Länge gezogene Wort "Badeschaum", sowie die indische Silbe "Om". Da sich nach Schneiders Lehre das Wort "Oma" von "Om" ableitet, spielte seine Oma auch eine zentrale Rolle im Programm: Er belehrte die Zuschauer ständig mit "Weisheite von de Oma" wie beispielsweise "Man kann sich drehe so viel man will, de Bobbes is immer hinne". Von seinem indischen Lehrmeister "Lachbabba" erlernte er dann die Kunst des körperlichen Yoga. Den hessischen Sonnengruß - eigentlich der Karnevalsgruß "Helau!" - oder einen "Torjubel wie beim Fußball" könne man demnach zum "Ännatscheising" (Energieanregung) des Wurzel-Chakras einsetzen. "Da wird man häppi bis unters Käppi", erklärte der Hesse das Ziel dieser Übung. Maddin wäre aber kein echter Entertainer, wenn er nicht sein Publikum mit einbeziehen würde. Im Dialog mit einigen Zuschauern, wenn er Zuschauer ins Programm einband, aber auch bei Zurufen aus dem Saal, zeigte er seine Schlagfertigkeit und Spontaneität.

Für sein Programm benötigte Maddin Schneider keinerlei Requisiten, wie man sie von anderen Komikern kennt. Ein Barhocker als Sitzgelegenheit und eine Abstellfläche für sein Wasser reichten dem Comedian als Bühnenbild. Des Weiteren unterscheidet er sich in seiner Programmgestaltung von Berufskollegen: Schneider setzt keine unterschiedlichen Charaktere oder Figuren ein, Maddin ist während des gesamten zweistündigen Programms einfach nur Maddin. Einer der Gründe, warum sein Programm bei den meisten der etwa 250 Zuschauer recht gut ankam. Zwar löste nicht jede der Pointen große Lachstürme im Publikum aus, doch seine ausdruckstarke Mimik und Gestik verlieh seinen Späßen Nachdruck.

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