Parteien können Abwärtstrend bei Mitgliederzahlen nicht stoppen

Saarbrücken · Seit Jahren kennen die Mitgliederzahlen der Saar-Parteien nur eine Richtung: nach unten. Das war auch 2013 der Fall. Gut 43 000 Saarländer sind in einer Partei – immer noch eine hohe Zahl gemessen an anderen Ländern.

Der Abwärtstrend bei den Mitgliederzahlen der Parteien im Saarland hat sich auch im Jahr 2013 fortgesetzt. Waren 2012 noch 44 109 Menschen in einer Partei (SPD , CDU , Linke, FDP , Grüne, Piraten, AfD) eingeschrieben, so waren es im vergangenen Jahr nur noch 43 225. Das ergibt sich aus einer Auswertung statistischer Zahlen der Parteizentralen , die der Berliner Parteienforscher Professor Oskar Niedermayer in der aktuellen Ausgabe der politikwissenschaftlichen "Zeitschrift für Parlamentsfragen" veröffentlicht hat.

Während der Trend bei den meisten Parteien auch im vergangenen Jahr unvermindert nach unten ging, gewannen die Linke und die Alternative für Deutschland (AfD) Mitglieder hinzu. Bei der Linken hängt das Plus vor allem mit der Mitgliedermobilisierung im Vorfeld der Wahl des Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl zusammen, weshalb es parteiintern zum Teil kritisch hinterfragt wird. Die AfD hatte erst im Mai 2013 einen Landesverband im Saarland gegründet.

CDU und SPD im Saarland verlieren seit vielen Jahren Mitglieder. Die CDU , die in den 80er Jahren noch über 30 000 Mitglieder hatte, ist inzwischen auf gut 18 000 abgerutscht. Die SPD ist bei knapp 20 000 angelangt - und hat damit seit 1990 mehr als die Hälfte ihrer Genossen verloren.

Allerdings sind die Parteien im Saarland trotz der Rückgänge immer noch deutlich besser organisiert als in allen anderen Bundesländern. So sind im Saarland knapp fünf Prozent der beitrittsberechtigten Bevölkerung Mitglied einer Partei, jeweils über zwei Prozent der Bevölkerung sind Mitglied bei CDU oder SPD . Selbst die in Bayern stark verwurzelte CSU kommt dort nur auf einen Wert von 1,4 Prozent. Bei dieser Rekrutierungsfähigkeit liegen auch die übrigen Parteien im Ländervergleich in der Spitze.

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