Favorit möchte niemand sein

Mit der Partie des VfB Dillingen gegen den VfL Primstal startet am Donnerstag, 28. Juli, die Fußball-Saarlandliga in die neue Saison. Das Eröffnungsspiel hat es dabei gleich in sich. Auf dem Kunstrasenplatz an der Dillinger Papiermühle treffen zwei Teams aufeinander, denen eine Platzierung im vorderen Bereich zuzutrauen ist. Primstal wurde vergangene Saison Dritter. Dillingen landete zwar im hinteren Bereich, hat sich aber gut verstärkt und überraschte in der Vorbereitung unter anderem schon mit einem Erfolg im Testspiel gegen den Regionalligisten 1. FC Saarbrücken (1:0).

 Gerade zu Saisonbeginn möchten weder der VfL Primstal, hier mit Pascal Schmidt (in Rot), noch der Vorjahres-Zweite SV Mettlach ins Straucheln geraten. Thomas Will (blau), mit 40 Treffern Torschützenkönig der Vor-Saison, wird sowieso nicht mehr dabei sein, er wechselte aus beruflichen Gründen.Foto: britz

Gerade zu Saisonbeginn möchten weder der VfL Primstal, hier mit Pascal Schmidt (in Rot), noch der Vorjahres-Zweite SV Mettlach ins Straucheln geraten. Thomas Will (blau), mit 40 Treffern Torschützenkönig der Vor-Saison, wird sowieso nicht mehr dabei sein, er wechselte aus beruflichen Gründen.Foto: britz

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Als absolute Top-Titelkandidaten werden von vielen Fans aber Oberliga-Absteiger SV Elversberg II und Vizemeister SV Mettlach angesehen. "Für uns ist das ein Ansporn, dass die Konkurrenz uns als Meisterschaftsfavorit sieht", meint Mettlachs Trainer Christoph Gläsner: "Wir selbst ziehen uns diesen Schuh aber nicht an."

Gläsner verweist auch auf die Tatsache, dass seinem Team in der nun anstehenden Saison Torschützenkönig Thomas Will (40 Treffer) nicht mehr zur Verfügung steht. Will ist aus beruflichen Gründen nach Bayern umgezogen und zu Bezirksligist FC Schwabing gewechselt. "Da muss man kein Fußball-Professor sein, um zu wissen, dass wir seinen Abgang nicht eins zu eins ersetzen können", erklärt Gläsner.

Umbruch nach Abstieg

Auch Timo Wenzel, Trainer der Elversberger Regionalliga-Reserve, weist die Favoritenrolle von sich: "Davon will ich gar nichts wissen. Wir müssen nach dem Abstieg aus der Oberliga einen Umbruch vollziehen. Das braucht Zeit. Alle Leistungsträger der vergangenen Saison haben uns ja verlassen." So ist beispielsweise der beste Torschütze, Janik Michel, zum Regionalligisten SSV Ulm gegangen. Kapitän Hendrik Schmidt hat sich dem FC Hertha Wiesbach angeschlossen, Niklas Holzweißig dem FSV Jägersburg. Verpflichtet wurden von der SVE fast nur Spieler, die vergangene Runde noch A-Jugend spielten. Die meisten davon kommen aus dem eigenen Nachwuchs, andere wie Tim Klein (SC Freiburg ) oder Niklas Judith (FSV Mainz 05 ) aber auch aus Nachwuchsleistungszentren von Profi-Clubs.

In der vergangenen Saison setzten sich in der Saarlandliga mit dem späteren Meister FV Diefflen und dem SV Mettlach zwei Teams frühzeitig vom Rest der Liga ab. "Ich denke, das wird dieses Jahr anders sein", sagt Gläsner. Er sieht eine große Anzahl von Mannschaften, die oben mitspielen können. "Dazu zähle ich beispielsweise Primstal, Bübingen, Auersmacher oder Köllerbach."

Definitiv keine Aufstiegsambitionen haben die drei Aufsteiger SG Lebach-Landsweiler, TuS Herrensohr und Spvgg. Quierschied. Alle drei Liga-Neulinge hoffen, nichts mit dem Abstieg zu tun zu bekommen. Herrensohrs Trainer Bernd Eichmann vertraut bei der Mission Ligaverbleib fast exakt auf denselben Kader, der vergangene Runde Meister in der Verbandsliga Südwest wurde.

Lebach-Landsweiler und Quierschied gehen das Unternehmen Saarlandliga dagegen mit Verstärkungen an. Die SG, die bis Sommer noch als FV Lebach spielte, holte unter anderem Manuel Wollscheit, Christian Brill und Sascha Krauß von der SG Saubach - die ihr Team aus der Saarlandliga zurückgezogen hat (wir berichteten). Die Spvgg. Quierschied verpflichtete unter anderem Ex-Profi Florian Weber vom TuS Herrensohr und Philipp Häfner vom Ligakonkurrenten SC Halberg Brebach.

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