Erinnerungen an einen Kämpfer gegen die „Dummheit in der Musik“

Saarbrücken · Sein Leben spiegelt die von Katastrophen und gesellschaftlichen Verwerfungen durchzogene erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. In Saarbrücken beleuchten Ende September Leben und Schaffen des Komponisten Hanns Eisler.

 Hanns Eislers Werk ist Thema einer Saarbrücken Tagung. Foto: dpa

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Wie bei kaum einem anderen Komponisten lässt sich am Werk Hanns Eislers (1898-1962) die zwischen politischen Katastrophen und gesellschaftlichem Aufbruch zerrissene deutsche Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ablesen. Bei Arnold Schönberg zum Avantgarde-Komponisten ausgebildet, wandte sich Eisler bald vom elitären Kulturverständnis ab, um sich in den Dienst der Arbeitermusikbewegung zu stellen. Ab den 1930er-Jahren unternahm Eisler die Vermittlung zwischen Kunstanspruch und gesellschaftlichem Auftrag. Mit Bertolt Brecht entstanden Werke über Revolution und Klassenkampf, die Exilerfahrung und die Folgen von Faschismus und Krieg.

Während der Eisler-Tage beschäftigen sich Experten aus Kunst und Wissenschaft in Konzerten, Gesprächen, Vorträgen und Dokumentationen mit exemplarischen Werken aus Eislers Schaffen. Zum Auftakt am Donnerstag, 29. September, ist die Premiere von "Gegen die Dummheit - Hanns Eisler heute" mit Horst Maria Merz (Gesang), Stefan Litwin (Klavier), dem Staatsorchester sowie Schauspielern des Staatstheaters und Studenten der Hochschule für Musik . Es erklingen Kompositionen aus unterschiedlichen Schaffensbereichen Eislers, ergänzt um Auszüge aus Gesprächen, die der Komponist ab 1958 mit Hans Bunge über seinen beharrlichen Kampf "gegen die Dummheit in der Musik " führte.

Weiteres bei der Internationalen Hanns-Eisler Gesellschaft, (0 30) 61 28 84 61, IHEG@

hanns-eisler.de oder im Internet.

hanns-eisler.de

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