Die Caritas hat auf dem Rastpfuhl 3,1 Millionen Euro in eine neue Frauenklinik investiert

Saarbrücken · Ende Juni hat die Caritasträgergesellschaft Saarbrücken ihre Geburtsklinik in Dudweiler geschlossen. Die Frauenklinik der Caritas auf dem Rastpfuhl wurde dadurch gestärkt. Zurzeit wird dort noch gebaut. Am 12. September sollen die zusätzlichen Räume eröffnet werden.

 „Wohlfühlatmosphäre” und Sicherheit will die Caritas bei der Geburt bieten. Foto: cts/m-imagephotography/Creative Collection/Thinkstock

„Wohlfühlatmosphäre” und Sicherheit will die Caritas bei der Geburt bieten. Foto: cts/m-imagephotography/Creative Collection/Thinkstock

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"Intensivstation - kein Zutritt" steht auf der Glastür im vierten Stock der Caritasklinik St. Theresia auf dem Rastpfuhl. Wer die Geräusche hinter der Tür hört, muss sich aber nicht um das Wohl von Notfallpatienten sorgen. Die Menschen, die dort Lärm machen, sind keine Ärzte, sondern Bauarbeiter. Die neue Intensivstation ist längst im Erdgeschoss, die ehemalige wird zur Geburtsklinik umgebaut.

Unter anderem werden vier neue Kreißsäle eingerichtet, ein Zimmer mit einer riesigen Badewanne für Wassergeburten, ein Wehenzimmer, in dem die Herztöne der Ungeborenen überwacht werden. Die Herausforderung, die Bauleiterin Elke Gaber zu meistern hat, formuliert die für Pflege und Hebammen zuständige Zentrumsleiterin Nadine Schäfer so: "Es soll hier nicht wie im Krankenhaus aussehen, eher wie zuhause im Wohnzimmer ."

Die Technik, die nur in schwierigen Situationen gebraucht werde und auf viele Menschen eher bedrohlich wirke, wurde versteckt - zum Beispiel hinter ganze Wände bedeckende Bilder von der Erde. "Wohlfühlatmosphäre" nennt Schäfer das.

Für Chefarzt Dr. Mustafa Deryal ist es wichtig, dass die Wege zwischen Kreißsälen und dem Raum für Operationen im Notfall kurz sind. Es ist ihm wichtig, dass er und seine Kollegen mit Hilfe eines zentralen Computersystems alle medizinischen Daten aus jedem der vier Kreißsäle jederzeit abrufen können. Dass es gelungen sei, diese ganzen Sachen für die Patientinnen fast unsichtbar zu machen, wundert und freut ihn gleichermaßen.

Rund 1,6 Millionen Euro kostet der Umbau in der vierten Etage. In die Station mit den Betten hat die Klinik ebenfalls investiert - 3,1 Millionen Euro insgesamt. Auch auf der Station ging es um den "Wohlfühlfaktor", sagt die kommissarische kaufmännische Direktorin, Susanne Klein. Die Frauen können dort nun morgens und abends zum Beispiel vom Büfett essen. Und es gibt nur noch Zweibettzimmer - jeweils mit Bad und Wickeltisch.

Mit der neuen Klinik reagiere man darauf, dass die Caritas selbst ihre Geburtsklinik in Dudweiler geschlossen hat und auch im Knappschaftskrankenhaus Püttlingen keine Kinder mehr zur Welt gebracht werden. Als er vor fünf Jahren auf dem Rastpfuhl seine Stelle angetreten hat, habe es dort 670 Geburten im Jahr gegeben. In diesem Jahr rechnet die Klinik mit 1400 bis 1500. Rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik helfen bei den Geburten - und freiberufliche Hebammen .

 Die kommissarische kaufmännische Direktorin der Klinik, Susanne Klein, Bauleiterin Elke Gaber, die Frauenklinik-Zentrumsleiterin Nadine Schäfer und Chefarzt Dr. Mustafa Deryal (von links) in einem der neuen Kreißsäle. Foto: martin Rolshausen

Die kommissarische kaufmännische Direktorin der Klinik, Susanne Klein, Bauleiterin Elke Gaber, die Frauenklinik-Zentrumsleiterin Nadine Schäfer und Chefarzt Dr. Mustafa Deryal (von links) in einem der neuen Kreißsäle. Foto: martin Rolshausen

Foto: martin Rolshausen

Zum Thema:

Auf einen BlickAm 12. September weiht die Caritas zwischen 12 und 17 Uhr das neue Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde am Caritasklinikum Saarbrücken in der Rheinstraße 2 ein. Es gibt ein Kinderprogramm, Musik, Besichtigungsrundgänge, Infostände, eine Vorstellung der Hebammen und Gespräche mit Ärzten. Auch die Elternschule, die vor und nach den Geburten Kurse anbietet, wird vorgestellt. olscaritasklinik.de

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