Stadt baut für ZF im Gewerbegebiet Eurozone

Saarbrücken · Der Automobilzulieferer ZF braucht Platz auf seinem Gelände, deshalb soll das Kundendienstzentrum ins Gewerbegebiet Eurozone an der Grenze zu Frankreich umziehen. ZF wird aber nicht selbst bauen, sondern mietet die Gebäude von der Gesellschaft GIU.

Die ZF Getriebe GmbH im Industriegebiet Süd lagert ihr Kundendienstzentrum in das Gewerbegebiet Eurozone an der Goldenen Bremm aus. Bauherr ist aber nicht der Getriebehersteller, sondern die städtische Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung (GIU), die wiederum einen Generalunternehmer mit dem Bau beauftragt. Die Investitionssumme beträgt rund 22 Millionen Euro. GIU-Geschäftsführer Jürgen Schäfer teilte gestern mit, dass in dem Gewerbegebiet eine 13 000 Quadratmeter große Werkstatthalle und ein dreigeschossiges Verwaltungsgebäude entstehen. Die Bauarbeiten sollen im November beginnen. "Die Eurozone ist damit voll", sagte Schäfer.

Dass ZF nicht selbst baut, sondern die Gebäude miete, sei Teil der Konzernstrategie, erläuterte der Geschäftsführer. Bei Bedarf könne die Halle auch erweitert werden. "Mit der ZF haben wir einen erstklassigen Mieter", sagte Schäfer. In dem Kundendienstzentrum würden Getriebe von allen Standorten des international tätigen Konzerns repariert: "Die werden hier aufbereitet, zerlegt und sind dann neuwertig." Deshalb sei dieses Zentrum ein Alleinstellungsmerkmal für Saarbrücken . Es bestehe also keine Gefahr, dass ZF die Miete eventuell in ein paar Jahren nicht zahlen könnte, falls die Geschäfte nicht mehr so gut laufen. Das Unternehmen wird die Immobilien zunächst für zehn Jahre mieten. Im Mietvertrag, den ZF schon unterschrieben hat, ist eine Verlängerungsoption für zehn weitere Jahre festgehalten.

ZF ist mit seinen Automatikgetrieben sehr erfolgreich und beschäftigt in Saarbrücken über 9000 Mitarbeiter. Unternehmenssprecherin Karin Markenstein erklärte, wenn das Kundendienstzentrum umziehe, werde in diesem Gebäude ein Ausbildungszentrum auf dem ZF-Gelände untergebracht. Dann verdoppele sich die Ausbildungskapazität, sagte Lothar Kuntz, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, gestern im Hauptausschuss des Stadtrates: "Das ist ein klares Bekenntnis für den Standort Saarbrücken ." Auch neue Arbeitsplätze könnten entstehen. Die GIU wird nach Angaben Schäfers außerdem rund 210 Parkplätze am Hauptfriedhof und der Metzer Straße für die ZF-Mitarbeiter sowie 40 Stellplätze für Friedhofsbesucher bauen. Diese Flächen seien jetzt noch unbefestigt. Dort werden asphaltierte Parkplätze entstehen. Ende 2015 soll alles fertig sein, sagte GIU-Geschäftsführer Schäfer: "Das ist ein ambitionierter Plan, aber es ist zu schaffen." Der Stadtrat muss jetzt am 14. Oktober entscheiden, ob die Stadt die Grundstücksflächen an die GIU Flächenmanagement KG überträgt und die Parkplatzflächen an sie verpachtet.

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