Angst vor weiteren Überflutungen

Heusweiler · Das Unwetter vom 11. September 2011 steckt Bewohnern der Hommersbach noch immer in den Knochen. Die Menschen dort erwarten, dass zugesagte Vorkehrungen gegen Bodenerosion verwirklicht werden.

 Nach dem Unwetter vom 11. September 2011: Aufräumarbeiten in Matthias- und Winterscheidstraße in Heusweiler, in die die Straße In der Hommersbach einmündet. Foto: Fred Kiefer

Nach dem Unwetter vom 11. September 2011: Aufräumarbeiten in Matthias- und Winterscheidstraße in Heusweiler, in die die Straße In der Hommersbach einmündet. Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer
 Spuren des Hagel-, Wasser- und Schlamm-Sturzbaches auf dem Weg von der Trierer Straße zur Straße In der Hommersbach nach dem Unwetter vom 11. September 2011. Foto: Becker & Bredel

Spuren des Hagel-, Wasser- und Schlamm-Sturzbaches auf dem Weg von der Trierer Straße zur Straße In der Hommersbach nach dem Unwetter vom 11. September 2011. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

45 Minuten diskutierten bei der jüngsten Einwohnerfragestunde rund ein Dutzend Bürger mit dem Heusweiler Ortsrat und der Verwaltung über die Hochwassersituation in der Winterscheidtstraße und in der Straße In der Hommersbach. Anwohner Klaus Becker hatte wissen wollen, was die Gemeindeverwaltung gegen die drohende Hochwassergefahr in der Hommersbach zu unternehmen gedenke.

Wasser stürzt von den Hängen

Zur Vorgeschichte: Seit 1977 leiden die Menschen dort unter Hochwasserschäden. Nicht nur auf Grund von Überschwemmungen oder Rückstaus, sondern in den letzten Jahren verstärkt durch Wassermassen, die sich bei Starkregen von den Hängen stürzen.

Dazu muss man wissen, dass die Häuser in der Hommersbach in einem Kessel liegen, an dessen Hängen Ackerbau betrieben wird. Nun wolle der Landwirt, der das Gelände gepachtet hat, Mais auf seinen Flächen anbauen, hieß es in der Versammlung (auf einem Streifen parallel zur Bebauung soll Gras gesät werden). Mais sei eine sehr langsam wachsende Pflanze. Wenn die Saat noch im Boden stecke und es stark regnet, würden Unmengen von Schlamm und Erdmassen in Richtung der Häuser am Kesselboden fließen.

Mit solchen Schlamm-Massen nach Starkregen hatten es die Anwohner zuletzt im September 2011 und im Sommer 2013 zu tun bekommen. Und auch ein Starkregen vor gut 14 Tagen führte zur Schlammanschwemmung in der Hommersbach.

Der Umweltbeauftragte der Gemeinde Heusweiler, Peter Paulus, vertrat im Ortsrat die Auffassung: "Mit diesen Starkregen müssen wir in unseren Breiten jetzt häufiger rechnen." Für die Menschen in der Hommersbach eine Horrorvorstellung, zumal der Landwirt die von ihm zugesagten Erosions-Sicherungsmaßnahmen noch nicht realisieren konnte. So wurde bisher noch kein Grünstreifen am Rande der Ackerfläche angelegt. Im vergangenen Jahr habe der Landwirt mit der Gemeinde vereinbart: die Gemeinde verpachtet ihm anderswo Grundstücke, im Gegenzug werde er in der Hommersbach auf einem 90 Ar großen Stück Land Gras ansäen. Das sei Pachtbedingung gewesen, so Paulus. Dieser Grünstreifen soll bei Starkregen den von den Hängen abfließenden Schlamm auffangen und so Überschwemmungen in den Straßen entgegenwirken. Der Landwirt habe die Auflage erhalten, bis Mai Gras anzusäen. Ortsvorsteher Gerhard Fisch (SPD) will einen Gesprächstermin mit dem Landwirt vereinbaren. Wie der betroffene Landwirt der SZ erklärte, hat die ungünstige Witterung das Aussähen des Grassamens noch immer nicht ermöglicht, es sei aber nach wie vor geplant.

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