Meyerhöfer hat den Kampf angenommen

Saarbrücken · Marco Meyerhöfer kam von der A-Jugend der Frankfurter Eintracht zum Regionalligisten 1. FC Saarbrücken. „Es ist ein Sprung von der Jugend in den Aktivenbereich“, sagt der 18-Jährige. Er hat diesen Sprung gut gemeistert.

 Von der Eintracht zum FCS: Marco Meyerhöfer. Foto: Schlichter

Von der Eintracht zum FCS: Marco Meyerhöfer. Foto: Schlichter

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Vater und Mutter spielten, die Schwester tut es noch, und auch Marco Meyerhöfer spielt Fußball . Der Neuzugang des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken war beim 2:1-Sieg am Samstag beim FC Nöttingen einer der auffälligsten Spieler. Mit einem Pass hatte der 18-Jährige den Weg für Sven Sökler bereitet, der Matthew Taylor bediente - der Stürmer traf zum 1:1. Vor dem Siegtor kombinierten er und Sökler auf engstem Raum, ehe wieder Taylor vollendete.

"Marco hat sich im Training immer näher an die Mannschaft herangekämpft und jetzt seine Chance genutzt", sagt Trainer Fuat Kilic zum Talent, das von Eintracht Frankfurts A-Jugend kam: "Er ist taktisch und technisch gut geschult. Ich bin von seinen spielerischen Möglichkeiten überzeugt." Bei seinem Debüt im Heimspiel gegen den SVN Zweibrücken (3:1) spielte Meyerhöfer rechter Verteidiger, rückte nach der Umstellung auf Dreierkette eine Position vor, wo er auch in Nöttingen spielte. Bedingt durch Wechsel beendete er die Partie als "Sechser" - abgebrüht, cool und überlegt, als würde er das seit Jahren machen.

"Beim Einlaufen vor der Partie gegen Zweibrücken war ich ein wenig aufgeregt", gesteht der 18-Jährige: "Es ist ein Sprung von der Jugend in den Aktivenbereich. Alles ist schneller und körperbetonter." Meyerhöfer hat den Kampf angenommen. 68 Kilogramm verteilt auf 175 Zentimeter Körpergröße wirken in Straßenkleidung eher schmächtig, erst im Trikot sind die athletischen Voraussetzungen des Hessen zu erkennen, der sagt: "Ich bin vor der Saison mit ins Trainingslager gefahren, um mir alles anzuschauen. Mir hat es gut gefallen, dem Trainer offenbar auch, also bin ich geblieben. Nach dem Abstieg ist der Verein im Neuaufbau. Ich denke, genau darum ist der FCS auch eine gute Adresse für junge Spieler. Aber natürlich musste ich mich zunächst einmal hinten anstellen."

Der Wechsel hat Meyerhöfer auch persönlich weiter gebracht. Zwar spielte er seit dem zwölften Lebensjahr bei der Eintracht, lebte aber bei seiner Familie in Bad Homburg. "Jetzt habe ich zum ersten Mal eine eigene Wohnung, Mama macht nicht das Frühstück. Ums Essen muss ich mich selber kümmern", erzählt der Abiturient: "Aber es klappt bislang gut. Und einmal in der Woche fahre ich ja nach Hause."

In Saarbrücken will Meyerhöfer nicht nur sportlich durchstarten. Er hat sich an der Universität des Saarlandes im Bereich Wirtschaftsinformatik eingeschrieben. "Ich werde sicher nicht alle Kurse besuchen können. Aber ich denke, es ist wichtig, ein zweites Standbein zu haben", sagt er.

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