Nach dem Abi lockt nun meist die Uni

Saarbrücken · Stolz halten die Abiturienten im Saarland ihre Reifezeugnisse in Händen. Die SZ nahm das zum Anlass, die erfolgreichen Absolventen aus verschiedenen Schulformen zu ihren Plänen für den nächsten Lebensabschnitt zu befragen.

Caroline Bopp hat eine der besten Abiturleistungen am Deutsch-Französichen Gymnasium geschafft. 10,2 eine glatte Eins. "Gegen Ende war es sehr anstrengend, sonst okay", sagt sie. In bester Erinnerung bleiben ihr zahlreiche unvergessliche Klassenfahrten: "Madrid, Rom, London, zum Skifahren waren wir auch." Ehrenamtlich hat sie sich als Schulsanitäterin engagiert: "Das war interessant und hat viel Spaß gemacht." Gutes hat sie außerdem regelmäßig beim DFG-Benefiz-Lauf für das Welt-Kinderhilfswerk Unicef getan. Ihre bereits konkreten Zukunftspläne will sie aber nicht öffentlich nennen.

Frederik Fatz hat sein Abi auf einem Gymnasium mit kirchlichem Träger gebaut, der Marienschule. Sein Fazit: "Eine spannende Zeit, die einen auf dem Weg ins Leben weitergebracht hat." Ihn zieht es nach Karlsruhe, wo er den Studiengang zum Wirtschaftsingenieur belegen will. Trotz G 8, dem verkürzten Weg zum Abitur, hatte er noch Zeit, sich für seine Mitschüler zu engagieren. Klassensprecher war er bereits ab der Sexta, zuletzt dann noch drei Jahre in der Schülervertretung. "Damit war der Zeitaufwand dann doch hoch, es sind ja nicht nur die Sitzungen, die müssen auch noch geplant, vor- und nachbereitet werden." Olia Danilova hat die Gesamtschule Rastbachtal besucht. Ihre Schulleiterin Ulrike Kleer blickt zurück: "Olia hat bis Juni 2010 eine Schule in Georgien besucht, kam 2011 nach Saarbrücken und hat seit August 2011 unsere gymnasiale Oberstufe besucht." Das Umsteigen ins deutsche Schulsystem klappte. "Sie hat die gymnasiale Oberstufe mit einem hervorragenden Ergebnis abgeschlossen", sagt Kleer. Olia findet: "Hier ist alles ganz anders als in Georgien ." Das Lob an ihre Lehrer und Mitschüler sieht so aus: "Alle waren sehr freundlich und hilfsbereit." Olias Studienpläne gehen Richtung Wirtschaft und Recht.

In Saarbrücken sind auch andere Wege zum Abi möglich. Wenn am Abendgymnasium die Zeugnisse verteilt werden, kommt es schon mal vor, dass eine Neunjährige ihrer Mutter gratuliert. So geschehen bei Alena Emmerich und Tochter Diana. Die Kasachin (30) lebt seit 2000 in Deutschland, hat nach der mittleren Reife Zahnarzthelferin gelernt. Und nun? "Ich möchte in Homburg Zahnmedizin studieren, und dazu war das Abitur notwendig." Also hat sie neben der Arbeit im Abendgymnasium gepaukt.

So wie Dominik Kix. Er war auf dem Ottweiler Gymnasium, hatte den Weg zum Abi aber unterbrochen. "Ich habe damals plötzlich viele andere Interessen entwickelt", sagt er. Also war er zunächst einmal nach dem Zivildienst bei der Arbeiterwohlfahrt unter anderem Fremdsprachensekretär, Gitarrenlehrer und Flugbegleiter. Aber das Bedürfnis blieb, noch einen Abschluss draufzusatteln. Die zahlreichen Interessen scheinen nun kanalisiert. Das nächste Ziel ist in Sicht: "Etwas mit Journalismus oder Medien zu machen." Also geht es mit dem Abi in der Tasche jetzt zum Studium der Kommunikationswissenschaften in die Bistumsstadt Trier.

Eine Liste aller Saarbrücker Abiturienten veröffentlichen wir auf unserer Internetseite.

leben-in-saarbruecken.de

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