„Sicherheit geht vor“

Riegelsberg · Erst zwei Mal in seiner Geschichte wurde der „Ziehwäänschesumzuch“ abgesagt – gestern, am Rosenmontag, war es dann für den einzigen Karnevalsumzug im Köllertal zum dritten Mal so weit. Doch bekanntlich gibt es auch andere Gelegenheiten zum Feiern: Der Umzug soll im Laufe des Jahres nachgeholt werden.

 Statt Marsch ab in die Garag': Das miese Wetter hat der Elterninitiative für ein kinderfreundliches Riegelsberg einen Strich durch die Rosenmontags-Rechnung gemacht. Helfer des geplanten Umzugs trafen sich in der Garage von Sandra Kaiser. Fotos: Monika Jungfleisch

Statt Marsch ab in die Garag': Das miese Wetter hat der Elterninitiative für ein kinderfreundliches Riegelsberg einen Strich durch die Rosenmontags-Rechnung gemacht. Helfer des geplanten Umzugs trafen sich in der Garage von Sandra Kaiser. Fotos: Monika Jungfleisch

"Die Sturm- und Regenwarnungen vom Wetterdienst ließen keine andere Entscheidung zu. Wir mussten den Umzug absagen." Traurig hört sich Sandra Kaiser an. Die 1. Vorsitzende der Elterninitiative für ein kinderfreundliches Riegelsberg (E.I.) steht in ihrem Clownskostüm, geschminkt und schick zurechtgemacht, in ihrer Garage, in die sie alle Helfer des legendären "Ziehwäänschesumzuchs" eingeladen hat.

Auf die Schnelle hat sie zusammen mit dem Orga-Team des Riegelsberger Rosenmontagsumzuges die Ersatzfeier auf die Beine gestellt.

"Um 7.30 Uhr habe ich das erste Mal Nachrichten gehört, und dann mit unserem Team telefoniert. Kurz darauf fiel dann einstimmig die Entscheidung, die Veranstaltung abzusagen", erklärt Sandra Kaiser. Martin Schweizer ergänzt: "Wir wollten nicht riskieren, dass sich Teile unserer Umzugswägelchen lösen und eventuell ein Kind verletzen, oder dass sich die Kinder wegen des Regens erkälten. Sicherheit geht vor." Zudem gilt: "Unser Umzug soll ja Spaß machen und keinen ängstigen."

Seit Bestehen des Umzugs konnten die Riegelsberger Fastnachter nur drei Mal nicht durch die Riegelsberger Straßen ziehen: einmal wegen des Sturms "Wiebke" 1990, dann 1991, als wegen des Irakkrieges viele Umzüge abgesagt wurden, und nun also in diesem Jahr. "Wir holen den Umzug aber nach", sagt Sandra Kaiser. "Versprochen!"

Die Wagen noch nicht abbauen

 Rund 400 kg Süßigkeiten hat Sandra Kaiser in ihrem Keller eingelagert – als Wurfmaterial für den Rosenmontagsumzug.

Rund 400 kg Süßigkeiten hat Sandra Kaiser in ihrem Keller eingelagert – als Wurfmaterial für den Rosenmontagsumzug.

Bis Ende des Monats will die Elterninitiative, die seit über 20 Jahren den Umzug organisiert und damit Anfang der 1990er Jahre die Nachfolge der Pfadfinder antrat, einen Ersatztermin bekanntgeben.

"Die Wagenbastler brauchen ihre Bollerwagen also nicht abzubauen, sie werden sicherlich bald zum Einsatz kommen", verspricht Martin Schweizer.

Bis dahin werden die rund 400 Kilogramm Süßigkeiten, Chips, Gummibärchen, Bonbons und Schokoriegel im Keller von Sandra Kaiser eingelagert. Schwieriger wird es dagegen mit den 350 Würstchen, den 60 Ringeln Lyoner und 185 Weckchen. "Zum Glück mussten wir nur die Hälfte der bestellten Weckchen abnehmen", freut sich die Vorsitzende der Elterninitiative.

Würstchen und Lyoner werden nun wohl innerhalb der E.I. verteilt. Und einiges wurde dann ja doch noch im Laufe der Ersatzfeier verdrückt.

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