Schwarzwild-AG zieht bei Symposium Bilanz

Rimlingen · Das Resümee aller Verantwortlichen fiel durchweg positiv aus, auch Umweltminister Reinhold Jost stimmte zu.

 Gut besucht war das 9. Symposium der Schwarzwild AG im Schützenhof in Rimlingen. Als Gast weilte Umweltminister Reinhold Jost (Zweiter von rechts) bei der Jägerschaft. Links AG-Vorsitzender Klaus Weidig. Stehend Moderator Dr. Daniel Hoffmann. Foto: Erich Brücker

Gut besucht war das 9. Symposium der Schwarzwild AG im Schützenhof in Rimlingen. Als Gast weilte Umweltminister Reinhold Jost (Zweiter von rechts) bei der Jägerschaft. Links AG-Vorsitzender Klaus Weidig. Stehend Moderator Dr. Daniel Hoffmann. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

Die Schwarzwild-AG, gegründet 2003 als Schwarzwild-Hegegemeinschaften mit Klaus Weidig an der Spitze, hatte zu ihrem 9. Symposium in den Schützenhof in Rimlingen eingeladen. Die Veranstaltung war nicht nur auf das Schwarzwild ausgerichtet. Die Reviergestaltung war ebenso ein Begleitthema wie die neuen Wege der Jäger aus Luxemburg, die Landwirtschaft, aber auch das heimische Niederwild, bei dem das Schwarzwild aber dennoch eine maßgebende Rolle als Prädator, als Beutegreifer, mitspielt. Laut Weidig gab es "keine gravierenden Gründe, im Jagdgesetz 2014 die Schonzeit für das Schwarzwild aufzuheben". Wenn es nach seinen Worten um die Absenkung der hohen Schwarzwild-Bestände geht, dann müsse jagdlich der Schwerpunkt bei Frischlingen gesetzt werden. "Zum komplexen Thema Schwarzwild wünsche ich mir noch mehr Unterstützung aus der Politik, intensivere Beratung, Gespräche mit Fachleuten und Praktikern, mit dem Landesjagdverband - im Verbund mit den Jagdpächtern, Bauern und Forstleuten."

Mit viel Durchhaltevermögen und Einsicht bei allen Verantwortlichen hätte man innerhalb von zwei bis drei Jahren das Schwarzwild-Problem minimiert. "Voraussetzung ist aber das Miteinander aller Beteiligten."

Eine flächendeckende Reduktion, gepaart mit dem Willen zu einer intakten Sozialstruktur, erreiche man nur mit gemeinsamer Ausdauer, das allein sei Sache der Jäger. Eine schonzeitlose Schwarzwildjagd werde er nicht mitmachen. Für das laufende Jagdjahr prognostizierte Weidig keine Ruhepause, denn die guten Bedingungen begünstigten eine stabile Schwarzwild-Population.

Ehrengast war Umweltminister Reinhold Jost. Der Minister, der sich gerne zu den Jägern als eine verantwortungsvolle Gruppe bekennt, betonte, dass er in seiner bisherigen Amtszeit immer ein offenes Ohr für die Belange der Jäger in unserem Lande gehabt habe und immer mit ihnen zusammen nach gemeinsamen Lösungen gesucht habe. "Diese Zusammenarbeit war vertrauensvoll, so dass wir heute einen Jagdfrieden haben, weil mit Sinn und Verstand gearbeitet wurde."

Jost dankte Weidig, denn ohne dessen Engagement wäre diese vorbildliche Schwarzwildhegegemeinschaft mit ihren neun Symposien nicht zustande gekommen. Er sprach der Schwarzwild-AG seine Anerkennung aus, weil sie sich für eine waidgerechte und wildbiologische Bejagung einsetzt.

Landesjägermeister Josef Schneider dankte Weidig für dessen tolle Arbeit innerhalb der Schwarzwild-AG. Seiner Meinung nach brauche man eine Schonzeit für Schwarzwild nicht, wenn sich die Jäger freiwillig an die Abschusszeiten halten.

Mit dem Umweltminister Reinhold Jost habe die Jägerschaft einen verlässlichen und guten Partner. Mit dieser neuen Koalition pflege man eine gute Zusammenarbeit, die Früchte getragen hat.

Zum Thema:

Schwarzwild und Prädation Wildschweine, Schwarzwild, sind Allesfresser und sehr anpassungsfähig. In Mitteleuropa nimmt die Population vor allem durch den vermehrten Anbau von Mais derzeit stark zu und wandert verstärkt in besiedelte Bereiche ein. Das Wildschwein ist die Stammform des Hausschweines. Prädation ist ein Beziehungssystem zwischen zwei Arten, in dem die eine Art (der Prädator oder Räuber) die andere Art (Beute) tötet und als Nahrungs-Ressource nutzt.

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